Thema: Kommt das Ende der tradionellen philatelistischen Presse ?
ligneN Am: 13.01.2010 13:40:00 Gelesen: 11284# 10@  
Hallo,

die Argumente betr. Ansprechen von Jugendlichen (PC altered), Aktualität, raschen Austausch usw. sind nicht neu.

In einem Riesenflächenland wie Canada mit seiner, ehem, leicht sozialistischen Post kann man betr. Zeitschriften schon mal trübsinnig werden.

Aber: Medien auf Papier können nicht abstürzen, brauchen keinen Elektrik-Trick, akzeptieren Anmerkungen mit analogen Schreibgeräten (auch w e n n i r h al l e SMSt, fruher :-) gab es sog. Kugelschreiber, Bleistifte u. ä. uncoole weil non-gadget non-blinke non-SuperMario Dinge). Ja doch, soll es sogar heute noch geben.

Mann kann diese analogen Datenträger auch außerhalb der "bei-uns-jibts-kein-Stromausfall"-Zone lesen, am Strand, in der Hütte, der Laube, im Schwimmbad, man muß sie nicht einstöpseln, nicht rumnölen wg. WLAN-Ausfall oder wenn der Zug in den Tunnel einfährt, die Lese-Software (Augen+Hirn) ist universell usw usw.

Also mal auf dem Teppich bleiben. Nachrichtem vom sofortigen TOD des Buches, der Zeitung, des TV wg. sensationeller neuer Mikro-Tastenflutschgadgets, aufgedeckt von voll am Zeitgeist segelnden Journalisten (Super-Totalobercheckern), sind --- verfrüht bis öde.

Wöchentliche Wiederholung machts nicht wahrer. ;-)

Und nein, Tokio-Hotel oder "Avatar" sind nicht wirklich so knallebedeutend, wie das umfassende Mediengebrumm suggeriert.

Das Internet ist für Sammler ein Zusatzmedium, wie einst und jetzt Brief, Telefon und Fax. Die Möglichkeit zur Schnell- oder Vollrecherche sollte man nicht mit ihrer jederzeitigen Notwendigkeit verwechseln. :-)

Und wenns nicht gerade jemand gescannt hat - steht das meiste eben noch immer nicht im Internet oder bei der WikiBibel. Was manche dauergooglewiki-enden Leute kaum glauben mögen und was von "schlechtem Service" murmeln.

Der Traum vom Vollwissen auf Schnäppchenbasis funzt nicht.
/Digitaleuphorie-Abwatsch end/

Wuettemberger stimme ich voll zu. In den USA "verscannen" die meisten APS special groups ihre alten Jahrgänge und bieten sie auch als .pdf an. Das erleichtert das Durchsuchen nach Stichworten/Autoren sehr. Ob nun Indexe vorliegen oder nicht. Viele Arge-Zeitschriften haben nicht mal Indexbände.

Da die meisten Zeitschriften von den Druckereien in der Druckendstufe seit den 1990ern sowieso als .pdf angelegt werden, sollte man sich von dort Kopien der Dateien geben lassen. Sollte mich sehr wundern, wenn das extra kostet.
Rückliegende Ausgaben muß man halt scannnen. Das muß nicht mühsam von privat erfolgen, für so etwas gibt es Fachbetriebe, billiger als man denkt. Selbstausbeutung hat ihre Grenzen.

Und wer als DTP-Fossil auf Papier ausdruckte und Abb. einklebte, hat diese Druckvorlagen hoffentlich aufgehoben - wg. der Qualität der Originalabbildungen (Photokopien oder Photos) sind diese scans von Druckausgaben vorzuziehen. Nicht jedes Arge-Blatt hat oder hatte die Druckqualiät zB der Kolonialsammler-Mitteilungen.

Ein inhaltsreicher Brief (oder Ausdruck), eingelegt in die Sammlung oder ein Handbuch, ist jeder Datenwolke aus e-mails oder blog-links (morgen 404 oder unauffindbar) vorzuziehen. Von IT oder Intsch-Gerede über prinzipielle Organisierbarkeit von Daten bitte ich abzusehen. ;-)

Gruß
ligneN
 
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