Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 18.07.2020 12:10:25 Gelesen: 565879# 1911@  
Liebe Freunde,

zum 1.1.1868 änderte sich vieles in Bayern - nur die Routine nicht. Im pfälzischen Alsenz (ich bin mir mit der Ortsangabe nicht so sicher, wie der Verkäufer) wurde ein Recobrief nach Bad Bergzabern am 3.1.1868 aufgegeben, der portofrei war, aber die Recogebühr musste vom Absender entrichtet werden.



Bis zum 31.12.1867 existierte der DÖPV mit der Maßgabe, dass diese Recogebühr das Doppelte eines einfachen Briefes bis 10 Meilen kosten sollte, also 2 Silbergroschen, oder für die Südstaaten 6 Kreuzer.

Ab dem 1.1.1868 aber wurde die Währung des Norddeutschen Bundes / Preußens 1 zu 1 übernommen, so dass jetzt 2 Silbergroschen paritätisch 7 Kreuzer wurden. Das war für Bayerns Postexpeditoren deshalb schön, weiß man pro Einschreiben eine Kreuzer mehr verdiente, floss das Geld doch in die eigene Tasche und nicht ins Staatssäckel.

Nur in der Pfalz war der Routine von 1850 - 1867 noch so verhaftet, dass man am 3.1.1868 noch die alte Gebühr von 6 Kreuzern notierte und kassierte. Ob es später aufgefallen ist und man den Absender um Nachzahlung des fehlenden Kreuzers bat?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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