Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 23.07.2020 11:26:46 Gelesen: 211760# 546@  
Liebe Freunde,





nicht immer erkennt man einen Dienstbrief als einen solchen anhand seiner Frontseite, wie hier einer vom 21.10.187? von Straubing an das kgl. Rentamt Mallersdorf, der mit 3 Kreuzer bis 15g treffend frankiert worden war. Er kam wohl noch am selben Tag dort an, wurde gewendet und nun mit der Anschrift "Vom K. Rentamte Mallersdorf An den K. Advokaten Herrn Börger in Straubing" als P(artei) S(ache) portopflichtig versendet.

Da Parteisachen auf im Falle ihrer unfreien Versendung keinen Portozuschlag erhalten sollten, der Brief aber mit 7 Kreuzern taxiert wurde, gibt es nun 2 Varianten, die möglich waren:

1. Der Brief wog über 15 bis 250 g (2. Gewichtsstufe) und hätte als unfreier Privatbrief 11 Kreuzer gekostet, als Partei Sache aber nur den Frankobetrag von 7 Kreuzern, oder

2. Mallersdorf hätte es mal wieder falsch gemacht und den einfachen Brief mit 7 Kreuzern Porto belastet, ohne auf die Moderation einer Partei Sache Rücksicht zu nehmen (was ich eher glaube).

In jedem Fall ein nettes Beispiel für Briefe hin und her, porto und franko und evtl. eine kleine Contravention - für den Preis von einem Pizza-Dollar kann man da nur zuschlagen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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