Thema: BPP Befunde und Signierpraxis
Lars Boettger Am: 01.08.2020 11:13:02 Gelesen: 14785# 30@  
@ Meinhard [#28]

Bei einem Erwerb muss ich mich auf die " Attestbeschreibung" verlassen können, auch wenn es schon älter ist.

Die Forschung bei Briefmarken ist dynamisch. Wenn ich ein Prüfzeichen von Drahn, Thier, Engel, Köhler, Balasse, Williame, Diena usw. auf den Marken meines Prüfgebietes sehe, dann nehme ich das zur Kenntnis. In der Regel kann ich die Prüfergebnisse meiner Vorprüfer nachvollziehen. Aber in einigen Fällen wissen wir jetzt im Jahr 2020, dass echte Stempel rückdatiert wurden. Mein Vorgänger hat 1985 für diese Marken Atteste geschrieben, ich würde heute ein "Stempel falsch" auf der Marke anbringen.

Auch die Prüfung von Briefmarken ist ein dynamischer Prozess. Prüfer lernen kontinuierlich hinzu. Ich habe vor fünf-sechs Jahren noch Marken abgelehnt. Als sie mir ein paar Jahre später wieder vorgelegt wurden, konnte ich ein Prüfurteil fällen.

Wenn ich Marken oder Belege mit einem fünfunddreissigjährigen Attest erwerbe, dann muss ich auch bereit sein, mich mit der Prüfpraxis vor fünfunddreissig Jahren auseinander zu setzen. Ich kann nicht einfach meine heutige Erwartungshaltung auf den Attesttext projizieren.

Beste Grüße!

Lars
 
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