Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 17.08.2020 10:03:12 Gelesen: 210360# 548@  
Liebe Freunde,

einen netten Neuzugang zu Ulm - Neu-Ulm kann ich präsentieren. Der Brief wurde in Ulm am 7.2.1867 verfasst und mit wunderschöner Oblate "August Bauer, Ulm" versehen über die Donau getragen - aber erst am 10.2.. Ab 1.1.1867 waren die Wappenmarken vorrätig, jedoch erstmal nur die Werte von 1 und 3 Kreuzer, die höheren Nominalen dauerten noch in aufsteigender Reihenfolge, ehe sie gedruckt und ausgeliefert werden konnten.





Interessant ist, dass die verwendete Marke eine Zwischentype zu 9c ist, m. E. aber noch als 9b geprüft würde, was auf einen Druck aus Sommer 1866 deutet. Die Firma Bauer, Ulm, scheint also relativ große Bestände von Bayernmarken noch Anfang Februar 1867 besessen zu haben. Auch deuten die 3 Tage Differenz zwischen Schreiben und Postaufgabe darauf hin, dass man wohl erst wartete, bis sich der Briefeschmuggel lohnte.

Der Ankunftsstempel von Cham am Folgetag schwankt zwischen glasklar und nicht vorhanden.

Im Falle einer regulären Postaufgabe in Ulm wären 9 Kreuzer fällig geworden (199 km = über 20 Meilen).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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