Thema: Briefmarken Software: Phila Color Check zur Bestimmung von Briefmarken Farben
opti53 Am: 19.08.2020 16:21:20 Gelesen: 36329# 119@  
Hallo,

ich habe mir jetzt ausführlich ein Exemplar der 1. Kontrollratsserie gestempelt, nämlich die Nr. 916 angeschaut.

Laut Michel Spezial gibt es folgende Farbvarianten:

a dunkelpurpurviolett bis dunkelblauviolett (Töne)
b schwarzviolettgrau
c grauviolett

Für purpurviolett liegt der Farbwinkel etwa bei 285 Grad, Sättigung um die 20%.
Für blauviolett ist der Farbwinkel niedriger bei etwa 250 Grad, die Sättigung eher bei 30%.

Schwarzviolettgrau gibt es im Farbenführer nicht, man findet nur violettgrau und hellviolettgrau, wobei der Farbwinkel von violettgrau mit 327 Grad zu hoch liegt, bei hellviolettgrau liegt er im violett-Bereich. In beiden Fällen ist die Farbsättigung sehr niedrig bei ca. 7% (eben grau). Für schwarzviolettgrau muss dann der B-Wert auch noch recht niedrig sein.

Grauviolett sollte mit 289 Grad und 20% Sättigung richtig beschrieben sein.

Für eine beliebige reale Marke gab das Programm als dominante Farbe 316 Grad, S=25% und B=52% aus. Die nächst zutreffende Farbe aus dem Farbenführer wurde mit 319 / 29 /54 (HSB) ermittelt, die auf den Namen lebhaftgraupurpur hört. Für die Messung war im Programm der Faktor 10 eingestellt.

Nun habe ich den Faktor auf 1 gestellt und folgendes Ergebnis mit absteigender Mengenverteilung erhalten:

6619 mal 308,5 (S=24-30, B=44-56)
5112 mal 321,8 (S=22-27, B=47-58)
3748 mal 317,6 (S=23-28, B=48-56)
3290 mal 305,1 (S=25-29, B=46-54)
2554 mal 318,9 (S=24-27, B=49-57) usw.

Farben, die vom schwarz des Stempels beeinflusst waren, konnte man gut unterscheiden.

Es fällt auf, dass die Pixel in sehr begrenzter Weise mit etwas unterschiedlichen Farbwinkeln auftreten. Die S- und B-Werte sind auch in gut abgegrenzten Bereichen. Dennoch ist ein Winkel von mehr als 300 Grad in keinem Fall violett, sondern im Bereich von purpur. Man muss also annehmen, dass die a-Farbe nicht nur violett meint, sondern auch purpur sein kann.

Die errechnete dominante Farbe ist nachvollziehbar als Mittelwert der Farbwinkel bestimmt (S und B variieren ohnehin nicht sehr). Die nächstliegende Farbe im Farbenführer (=Referenzliste) ist dann eben auch logisch aus dem purpur-Bereich.
Man kann sich schon gut vorstellen, größere Mengen von Marken durchzumessen, um die Farbverteilung und Clusterbildung zu untersuchen.

Viele Grüße,

Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
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