Thema: (?) (174) Nigeria: Fälschungen zum Schaden der Post
Stefan Am: 13.09.2020 18:50:56 Gelesen: 65593# 154@  
@ BochumerJunge [#153]

Anscheinend sind mit dem Beschriften der Umschläge mehrere oder viele Personen beschäftigt worden. Mein Versuch den "Stempel" hier besser lesbar zu machen war auch kein großer Erfolg. Das Motiv Steinbrücke lässt einen da scheitern.

Ich gehe bei der Produktion derartiger Briefe ebenfalls von einer Aufteilung der Arbeit in verschiedene Schritte aus, bei denen zu verschiedenen Zeiten (über Jahre hinweg) diverse Personen (vermutlich verschiedene Gruppen oder Gangs/Banden) beteiligt gewesen sein dürften:

- Schreiben maschinell erstellen + x-mal kopieren
- Schreiben falten und kuvertieren + Briefumschlag zukleben
- Briefumschlagvorderseite mit den Empfängerangaben beschriften, produzierte "Briefmarke" aus dem Bogen trennen und aufkleben, "Briefmarke" stempeln

Zuvor muss eine Produktion der "Briefmarken" (meist Farbkopierer) und des Stempelgerätes erfolgt sein (sofern kein echtes Stempelgerät - woher auch immer - zur Verfügung stand). Die Stempelfarbe dürfte (zufällig?) wasserfest gewesen sein.

Da laut einiger Artikel diese Art von Belegen säckeweise in den internationalen Postverkehr eingespeist wurde, dürfte vor dem Einsacken auch eine Sortierung nach dem Zielland erfolgt sein.

Bei einer Anfertigung von beispielsweise 10.000 Sendungen (in der Hoffnung, dass dann vielleicht hundert Empfänger reagieren und davon zehn Empfänger am Ende auch Geld für "Bestechnungsversuche"/"Gebühren"/... überweisen), lohnt sich durchaus eine Arbeitsteilung für eine serielle Produktion.

Wer bereits einmal eine drei- oder vierstellige Anzahl an Sendungen (Bsp. monatlicher/jährlicher Rechnungslauf oder Werbesendung/Mailing) für den Versand vorbereitet hat, weiß, was für ein Aufwand (Arbeit und Arbeitszeit) auch heutzutage dahinter steckt.

Gruß
Pete
 
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