Thema: Altdeutschland Sachsen: Die Streichung entfallener Farben im Michel Katalog
Altsax Am: 15.09.2020 17:36:35 Gelesen: 11799# 62@  
"BTW, bei komplett fliessenden Farbübergängen macht in meinen Augen eine unterschiedliche Katalogisierung sowieso keinen Sinn, egal wie farbchemisch-sicher ich willkürliche Grenzen festlegen könnte. Das ganze würde dann ja keine wirklich separaten (Nach-) Auflagenunterschiede widerspiegeln. Dann wären das keine unterschiedlichen Briefmarkenausgaben, sondern lediglich nur eine Ausgabe mit "fliessenden Farben"."

Bei einem Verlangen nach Farbzuordnung zu Druckauflagen muß man differenzieren zwischen modernen Marken mit sehr überschaubarer Auflagenanzahl und hoher Farbkonstanz zumindest innerhalb dieser Auflagen und dem klassischen Bereich, um den es hier geht.

Für die Sachsen Mi 19 wurden über einen Zeitraum von 5 Jahren 15 Bestellungen erteilt, bei anderen Wertstufen noch mehr. Die sich daraus ergebenden Auflagenhöhen überstiegen nicht selten die tägliche Druckkapazität. Farbunterschiede können sich also nicht nur durch schwankende Durchmischung beim Umrühren des Farbeimers, sondern auch beim Neuansatz einer Farbmischung ergeben. Das Anreiben der Farben geschah in der Druckerei, man kaufte keine fertigen Druckfarben.

Der überwiegend in Handarbeit durchgeführte Druck klassischer Marken macht den Herstellungsprozeß auch für Nichtfachleute verstehbar und für Sammler interessant. Zu diesem Herstellungsprozeß gehören auch die Farben in ihrer Variationsbreite.

Ketzerisch gesagt, müßte man die Farbvarianten ganz aus dem Katalog eliminieren. Dann wären die Spezialisten unter sich und könnten viel Geld beim Erwerb der Seltenheiten sparen.
 
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