Thema: Zurück und nachgeschickt
GSFreak Am: 17.09.2020 11:58:57 Gelesen: 233891# 598@  
@ GSFreak [#597]

Hier ein weiterer Beleg aus Boppard. Diesmal von dem anderen Briefmarkenhändler (Oskar Anhut) seinerzeit in Boppard.

Es ist eine Nachnahme über 170,60 DM per Einschreiben (mit Rückschein). R-Stempel mit Formularstempel "Boppard", 24 mm in Antiqua. Verklebt sind 1,48 DM aus der zweiten Freimarkenserie Rheinland-Pfalz, entwertet mit Ortswerbestempel BOPPARD "Luftkurort am Rhein" vom 03.09.1948 (Freitag). Dieser Ortswerbestempel ist seit Juni 1948 in Verwendung.

Der Brief ist zurückgeschickt worden, da die Annahme verweigert worden ist (siehe Rückseite), der Ankunftstempel von Königswinter ist unvollständig, da ein Teil des Abschlags möglicherweise auf den angehefteten Rückschein überging. Am 05.09.1948 war der Brief jedenfalls wieder zurück in Boppard.

Das Porto setzt sich ab 01.09.1948 zusammen aus 0,40 DM für einen Fernbrief bis 50 g - es waren ja sicherlich Briefmarken enthalten -, 0,80 DM für das Einschreiben mit Rückschein und 0,30 DM für die Nachnahme. Das sind 1,50 DM. Folglich würden 0,02 DM fehlen.

Man kann es aber auch so sehen: Freimachung noch nach den alten Postgebühren bis 31.08.1948: 0,48 DM für einen Fernbrief bis 50 g, 0,60 DM für das Einschreiben und 0,40 DM für die Nachnahme. Das wären genau die verklebten 1,48 DM. Der Aufkleber "Rückschein" müsste dann später "hinzugekommen" sein (über den Abgangsstempel geklebt). Es war hinten kein Rückschein angeheftet. Mit den beiden Bogenrandfragmenten war der Brief in einem Album befestigt und der Ankunftstempel von Königswinter war nur "unsauber" abgeschlagen.

Was meinen die Leser hierzu?



Beste Grüße
Ulrich
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/4087
https://www.philaseiten.de/beitrag/244569