Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 01.01.2008 08:41:31 Gelesen: 1330546# 51@  
Briefmarken bei Derichs übertrafen alle Erwartungen

Von Jan Billion

Die Welt (29.12.07) - Mit sehr positiven Eindrücken endete das Jubiläumsjahr des Kölner Auktionshauses Dr. Derichs, das seit 1957 besteht. Der Erfolg der 132. Briefmarken Versteigerung begann sich schon nach dem Versand des hochwertigen Kataloges abzuzeichnen. Die Stimmung bei der Besichtigung ließ gute Umsätze erahnen. Was sich dann aber am 15. Dezember 2007 abspielte, übertraf die Erwartungen deutlich.

Moderne deutsche Sammelgebiete wie Bund und Berlin, die in den letzten Jahren - wenn überhaupt - nur über den Preis zu verkaufen waren, wurden plötzlich heiß umkämpft. Eine überkomplette Sammlung mit Viererblocks von Berlin ab der Michel-Nr. 1 bis 1969 schoss von 7500 auf 16 500 Euro. Eine Pendant-Kollektion von Bund ebenfalls mit Viererblocks in beiden Erhaltungen ab 1949 bis zur Michel-Nr. 381 stieg von 7500 auf 12 000 Euro. Der Sog der Preissteigerungen erfasste auch andere deutsche Sammelgebiete, sodass Inhaber Roland Meiners eine neue Hausse für die deutsche Philatelie für denkbar hält.

Ein Preußen-Objekt in drei Bänden mit zahllosen Einzelmarken, Paaren, Streifen, Briefstücken und Briefen kletterte von 10 000 auf 14 000 Euro. Ein postfrischer Bogenposten von Württemberg-Marken aus der Pfennigzeit (ab Michel-Nr. 144) konnte für 18 000 (10 000) Euro abgesetzt werden. Von 12 500 auf 24 000 Euro steigerte eine Sammlung der deutschen Besetzungsausgaben im Zweiten Weltkrieg. Eine Sammlung über Sansibar 1866 bis 1966, wo es zeitweise auch eine Deutsche Post gab, zog von 5000 auf 9000 Euro. Von den 124 Nachlässen, dem traditionellen Schwerpunkt des Hauses, blieb nur einer unverkauft.

Bei den Einzellosen dominierte die Auflösung der postgeschichtlichen Sammlung "Köln" von Dr. Peter Ditgen in 217 Positionen. Ziel des Kölner Wirtschaftsprüfers war es, eine Selektion der Spitzenstücke von der Vorphilatelie bis in die Preußen-Zeit zusammenzutragen. Da es für Heimatsammlungen in der Regel nur wenige Interessenten gibt, dürfte genau darin das Erfolgsgeheimnis gelegen haben, denn alle Lose zusammen brachten beachtliche 145 000 Euro inklusive Aufgelder. Dabei sprang eine Mehrfachfrankatur der Preußen Michel-Nr. 9 a (u. a. ein Viererblock) auf Brief nach Rennerod auf 8600 (2500) Euro. Mit 7000 (2000) Euro konnte ein Brief mit einer Mehrfachfrankatur aus den a- und b-Farbnuancen der Michel-Nr. 5 den Ansatz mehr als verdreifachen.

Eine Buntfrankatur aus den Michel-Nr. 2 a und 4 a (Viererblock) von Köln über Aachen nach New York war einem Bieter 5200 (2000) Euro wert. Zwei sogenannte Oktogonganzsachenausschnitte (Michel-Nr. GAA 5 und 6) auf eingeschriebenem Expressbrief kletterten von 2500 auf 4800 Euro. Mit 27 500 (30 000) Euro blieb "Köln auf alten Ansichtskarten", die beiden Bücher des Sammlers mit allen darin abgebildeten Ansichtskarten im Original, etwas hinter den Erwartungen zurück.

(Quelle: http://www.welt.de/welt_print/article1501719/Briefmarken_bei_Derichs_bertrafen_alle_Erwartungen.html)
 
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