Thema: Deutsche Post AG: Privatpost-Ausgaben oder Dienstganzsachen ?
DL8AAM Am: 03.02.2010 21:21:24 Gelesen: 13292# 3@  
@ Postgeschichte

Hallo Manfred,

bisher wurden diese Ganzsachen hier noch immer unter dem Obergriff Dienstganzsache bezeichnet. Zumindest wurde dieser Topic mit "sowas" eröffnet. Wobei, wenn man die Bezeichnung "Dienst" nur auf rein staatliche Institutionen beschränkt, sollten wir vielleicht wirklich an einen Begriffswechsel denken. "Dienstbrief", dann nur noch wenn auch Postsache draufsteht ?

Das sämtliche Plusbrief-, Pluskarte- und nun auch "Plusmarke" individuell eigentlich nur Privatpostausgaben der DP sind, ist ja unstrittig. Das Problem der Nomenklar ist, ob der Präfix "Dienst-" nur für absolut rein staatliche Postdienstleister (-zweige) gilt.

Wobei wir gerade eine gewisse Vermischung sehen können. Die Plusbrief-individuell Sendungen dürfen doch inzwischen auch im internationalen Postverkehr verwendet werden, oder (meine das gelesen zu haben) ?
D.h. die UPU erkennt diese Frankturen dann wohl in dieser "Privatpost"-Form an, ähnlich der normalen "Gebühr bezahlt"-Vermerke. Werden diese "Gebühr bezahlt"-Vermerke der "Deutsche Post AG Privatpost"-Seite oder dem "hoheitlichen Postdienstleistungsunternehmen" als UPU-Mitglied zugeordnet ?

Auslandssendungen eingeliefert über normale Privatpostanbieter (wie CITIPOST, PIN etc.) gibt es ja auch, doch müssen diese über irgendein UPU-Mitgliedsunternehmen eingeschleust werden. Dabei erhalten sie erst dann den Frankturvermerk, der zur Beförderung im UPU-"Kreis" berechtigt. Die CITIPOST-Franktur reicht ja nicht aus, es kommt dann immer ein Stempel wie "POSTAGE PAID MALTA" zusätzlich drauf.

Wie werden diese (DP Privatpost) Plusbriefe bzw. Briefe mit Plusmarken (vielleicht auch nur teil-) frankiert ins Ausland weitergegeben? Kommt noch ein "Postage Paid DEUTSCHE POST" drauf? Oder reicht die Privatpostmarke der DP schon aus? Dadurch würde die DP Privatpostmarke doch eigentlich schon fast zu einer "UPU-anerkannten" (sprich "hoheitlichen Franktur") hoch-geadelt ? ;-)))

Postsendungen, die ins Ausland übergeben werden müssen mit einer Herkunftsanzeige versehen sein ("Deutschland"), sogar die Infopostwellen im internationalen Verkehr werden mit einer zusätzlichen Landesbezeichnung aufgepeppt. Die Angabe "Deutsche Post" (siehe AFS), als Identifikation des UPU-Mitgliedsunternehmens reicht wohl auch schon. Wo ist denn dann der Unterschied zwischen "Deutsche Post" in einem AFS und auf einer Privatpostmarke ? Zumindest kann das der Briefträger in Lesotho sicherlich nicht unterscheiden. Wozu auch, bekommt "er" diese ja von der hoheitlichen dt. Post zum Austragen übergeben.

Beide Arme der DP (Privatpost und "hoheitliche" UPU-Mitgliedspost) sind nicht so sauber zu trennen, wie es eigentlich im Sinne einer griffigen Nomenklatur wünschenswert (?) wäre.

Und als damals von unseren Vorvätern das Wort (Post-) "Dienstbrief" erfunden wurde, konnte sich keiner die heutige Situation vorstellen in der "die" Post zu einer semihoheitlichen Privatfirma mutieren würde. Scharfe Linien mit alten Begriffen zu ziehen, ist so nicht wirklich einfach ;-))

Aber wir sollten es aber angehen, sonst haben wir irgendwann mal das Problem, dass keiner mehr weiss vovon sein Gegenüber redet -> Man sagt das gleiche und meint was anderes....

Manfred hat da schon recht, "wir" sollten uns da mal Gedanken machen.

Gruß
Thomas
 
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