Thema: Moderne Privatpost in Deutschland
Stefan Am: 09.10.2020 15:39:21 Gelesen: 751544# 1315@  
@ EdgarR [#1314]

Ich bin mir relativ sicher dass Südmail gar keine Sendungen mit Postzstellungsurkunde annimmt.

Wie kommst du darauf?

Ich halte es nicht für ausgeschlossen sondern eher für wahrscheinlich, dass Südwest Mail - wie etliche andere deutsche Mitbewerber im Briefdienst auch - Postzustellungsaufträge entgegennimmt, befördert und zustellt. Dies umfasst auch die anschließende Rückführung der ausgefüllten und eidesstattlich unterschriebenen Postzustellungsurkunde an den Absender.

Der Postkonkurrenz ist es zu verdanken, dass die Preise für eine "förmliche Zustellung" von ehemals 11,00 DM (5,60 Euro zum 01.01.2002) pro Stück auf heute 3,45 Euro (und bei Großeinlieferern noch weniger) gepurzelt sind.

Für die Zustellung von PZA bedarf es einer separaten Genehmigung bei der Bundesnetzagentur. Sobald diese vorliegt, darf ein lizensierter Mitbewerber derartige Sendungen zustellen.

Die Bundesnetzagentur selbst schreibt in [1] (Stand 2017):

"Wer darf förmlich zustellen?

Jeder Lizenznehmer ist gem. §33 Abs. 1 PostG berechtigt und grundsätzlich auch verpflichtet, Schriftstücke unabhängig von ihrem Gewicht förmlich zuzustellen. Hierbei ist er mit Hoheitsrechten ausgestattet (beliehener Unternehmer) und hat Anspruch auf ein Entgelt (§34 PostG), welches er sich von der Beschlusskammer 5 der Bundesnetzagentur genehmigen lassen muss.

Muss jeder Lizenznehmer förmlich zustellen?

Soweit ein Lizenznehmer nicht auf seinen Antrag von der Verpflichtung zur förmlichen Zustellung befreit worden ist, ist er zur Erbringung der förmlichen Zustellung verpflichtet."

...


Gruß
Pete

[1] https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Service-Funktionen/Beschlusskammern/BK05/BK5_22_Entgelt/17-03-29_Infoblatt_final.pdf?__blob=publicationFile&v=3
 
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