Thema: Auktionen: Falsche Beschreibungen in Auktionskatalogen
Martin de Matin Am: 11.10.2020 12:33:48 Gelesen: 51853# 53@  
Im SWR 3 war Olaf Schubert mit dem Spruch "Ich mahne und erinnere" zu hören.

Ich folge diesem Spruch mit Teil 1.

Bei der 111. Veuskensauktion vom 28. - 30.10.2020 wird als Los 5396 eine Kretasammlung angeboten.

http://www.philasearch.com/de/i_9120_117064/4065_Kreta_Sammlungen/43-A111-5396.html?treeparent=COSUBGRP-20300&set_sprache=de&set_anbieter=43&set_auktionnr=6159&postype=PH&breadcrumbId=1602409077.4681&row_nr=0

Folgender Text ist bei Philasearch zu lesen:

Los 5396 Kreta
Beschreibung
Ca. 1900 - 1910, selten einmal angebotene Slg. sauber ungebraucht oder gest. auf zeitgenössischen Vordrucken. Enthalten sind vor allem auch die seltenen Rethymnons aus dem Bereich der Mi.-Nrn. 5. bis 10., hier sind von den 30 möglichen Werten 27 enthalten, es fehlen nur die Mi.-Nrn. 5e., 7e. und 10a. Dazu ein guter Anteil der Portoausgaben. Aus großer Auflösung. M€ ca. 2.700,--

Saalauktion Ausruf
300,00 EUR
Ende der Gebotsabgabe:

Freitag 30.10.2020, 23:59 CET


Zur Erklärung bezüglich Rethymnons: Es sind die Marken des russischen Verwaltungsbezirks in der Provinz Rethymnon. Die in der Beschreibung genannten Marken haben die MiNr.5 bis 7 (mit jeweils den Unterbuchstaben a bis f) und die MiNr. 8 bis 10 (mit jeweils den Unterbuchstaben a bis d). Michel vermerkt, das die Preise nur für gepüfte Stücke gelten, und warnt vor Fälschungen.

Nur zur Information bezüglich der Seltenheit dieser Marken. Die MiNr.5 bis 7 (mit jeweils den Unterbuchstaben a bis f) haben jeweils eine Auflage von 960 Stück, und hatten 2006 einen Katalogwert von 75 Euro ungebraucht und 55 Euro für gebraucht.

Die unten stehenden beiden Abbildungen zeigen die zwei Seiten der Losabbildungen bei Philasearch mit den Rethymnons.



Als Vergleich zeige ich eine Abbildung mit vier Marken, wobei die linke eine Fälschung ist.



Die Fälschungen erkennt man schnellsten am ersten Buchstaben links im Oval (hellblauer Pfeil), der bei der Fälschung höher ist als beim Original, und noch viel noch viel einfacher rechts mittig am obersten Blatt, das beider Fälschung breit und weiß erscheint (Original schmal und dunkler).

Auch der Stempel ist hierbei hilfreich. Die Original kommen mit einem Einzeiler oder mit einem Dreikreisstempel (zwei Kreise sind aussen und haben einen Abstand con ca.1mm voneinander) vor. Die Fälschungen kommen mit einen Zweikreisstempel vor, der den Dreikreistempel immitieren soll.

Wenn man sich nun die Abbildungen in der Losbeschreibung ansieht, stellt man fest, das nur zwei echte Marken (2.Abbildung ersten und dritte Reihe jeweils letzte Marke) vorhanden sind.

Die Losbeschreibung bezüglich der Rethymnons müsste also so lauten: Rethymnons aus dem Bereich der Mi.-Nrn. 5. bis 10., hier sind von den 30 möglichen Fälschungen 25 enthalten(wenn man die drei Werte in schwarzer Farbe (auch diese wurden gefälscht), die im Michel als Probedrucke aufgeführt sind nicht einbezieht).

Der Katalogwert der anderen abgebildeten Kretamarken aus diesem Los dürfte vielleicht den Ausruf erreichen.

Gruss
Martin

[Redaktioneller Hinweis: Der Geschäftsführer der Firma Veuskens und der zuständige Mitarbeiter (Mitglied Philaseiten) wurden am 11.10.2020 per Mail auf diesen Beitrag aufmerksam gemacht. Bis zum 16.10. erfolgte weder eine Antwort noch eine Löschung des Loss auf Philasearch]
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/5048
https://www.philaseiten.de/beitrag/246667