Thema: Zurück und nachgeschickt
SH-Sammler Am: 15.10.2020 12:55:23 Gelesen: 231674# 612@  
Hallo Sammlerfreunde,

Briefe zurück und nachgeschickt erzählen immer eine Geschichte. Wir müssen sie nur lesen können.

Am 15. Juni 1939 wurde in Adelaide ein Brief an Miss Lössel, bei einer Bank in London arbeitend, aufgegeben. Der Brief war nach UPU Tarif mit 3 pence frankiert, obwohl ein Brief nach Grossbritannien mit 2 pence etwas billiger gewesen wäre.

Der Brief soll via Fremantle, Western Australia mit Schiffspost über Süz nach Europa spediert werden. Er kam in London auch an und wurde an die Londoner Bank ausgeliefert.



Leider arbeitete Miss Lössel nicht mehr bei dieser Bank, sie ist nach Darmstadt abgereist. Hätte die Bank den Brief nicht angenommen, hätte der Brief ohne Aufschlag nach Deutschland weitergeleitet werden müssen (siehe auch Beitrag [#27]. So aber hat die Bank den Brief mit neuer Adresse Darmstadt am 17. Juli erneut aufgegeben und die Taxe von 1 penny Nachgebühr bezahlt.

Ob Miss Lössel den Brief noch erhalten hat? Wir wissen es nicht. Wie das Leben halt so ist, müssen wir irgendwann mal abdanken. Die letzte Nachricht war ein Brief von Miss Lössel datiert vom 14 Juni 1939. Sie sei eine Woche vor ihrem Geburtstag verstorben. Da rückseitig weder Absenderangaben noch Leitstempel stehen, kann ich nicht sagen, ob diese Mitteilung in rot an den Absender des Briefes gerichtet war.

Gruss

SH-Sammler
Hanspeter
 
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