Thema: Sind die Michel Kataloge zu teuer geworden ? Welche Alternativen gibt es ?
bovi11 Am: 02.11.2020 22:56:28 Gelesen: 19123# 6@  
„Michel Briefe-Katalog 2020/2021, satte Preissteigerung“

Ich gebe zu, (auch) ich habe das Thema aufgrund der Überschrift zunächst mißverstanden und eine Nachricht über eine erhebliche Anhebung der Katalogpreise für Briefe und andere Belege erwartet.

Sehr schnell wurde dann aber klar: Es geht um die deutliche Preissteigerung bei den Katalogen selbst und die damit einhergehenden Strategien, Kataloge – jedenfalls teilweise – künstlich in mehrere Bände aufzuspalten. Für die Summe der Bände wird dann ein drastisch höherer Preis verlangt als zuvor für die noch nicht aufgeteilte Katalogversion.

Ich teile die Meinung nicht, daß dem digitalen Katalog die Zukunft gehört. Insofern halte ich es mit einem Spruch, der dem ehemaligen Siemens-Chef Heinrich von Pierer zugeschrieben wird:

Das papierlose Büro wird ebenso wenig kommen wie das papierlose Klo.

Wenn ich nur Katalognummern abhaken möchte oder wenn ich den Katalog nur brauche, um mich reich zu rechnen, mag die digitale Version Vorteile haben. Wer nur Briefmarkenneuheiten zusammenträgt, für den mag der digitale Katalog ebenfalls Vorzüge haben. Für viele Sammelgebiete ist der gedruckte Katalog meiner Meinung nach aber unverzichtbar. Man findet einfach viel mehr und viel zuverlässiger Informationen, die zwar in der digitalen Version auch zu finden sind, aber die Gefahr, wichtige Informationen zu überlesen, ist auf elektronischem Weg viel größer.

Mit Rechtskommentaren (das sind die dicken Schwarten) geht es mir genauso. Die digitale Version dieser Kommentare hat Vorteile, wenn ich beispielsweise zitieren will, aber man stößt beim Blättern immer wieder auf Sachen, die beim digitalen „durchblättern“ einfach verlorengehen.

Deshalb meine ich, man sollte die Preispolitik überdenken.

Der typische Sammler braucht (und kauft) nicht jedes Jahr die neueste Ausgabe des Deutschland-Spezialkatalogs. Der Informationszuwachs von Jahrgang zu Jahrgang ist überschaubar und – jedenfalls für die deutschen Sammelgebiete – sind auch die Korrekturen der Katalogpreise nicht spektakulär. Deshalb kauft der Sammler oft die Vorjahresausgabe oder die Ausgabe des Vorvorjahres und zahlt nur die Hälfte oder ein Drittel der Preise der aktuellen Kataloge und zwar für Neuware.

Das heißt, der Verlag produziert Massen an Katalogen, wohl wissend, daß ein sehr hoher Anteil der Auflage nach relativ kurzer Zeit zu einem wesentlich geringeren Preis in den Markt gedrückt werden wird.
 
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