Thema: Sind die Michel Kataloge zu teuer geworden ? Welche Alternativen gibt es ?
Dorianus Am: 07.11.2020 11:55:35 Gelesen: 17394# 44@  
Meines Erachtens nutzt der Schwaneberger-Verlag verdientermaßen eine Marktposition aus, die er sich selbst erarbeitet hat. Der Michel-Katalog ist seit Jahrzehnten das deutsche Standardwerk und gewinnt immer wieder viel internationale Anerkennung. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich auch Scott, Stanley Gibbons, Yvert, Domfil und Sassone genutzt und bin doch immer wieder beim Michel gelandet.

Die Nutzung der einzelnen Angebote hängt für mich von der eigenen Sammler-Situation ab. Sammle ich spezialisiert deutsche Gebiete oder den beliebten deutschsprachigen Raum komme ich um diese Kataloge wohl nicht rum. Kommen europäische und überseeische Gebiete hinzu wird es anders - da sind schnell 6 oder mehr Kataloge erforderlich.

Ich für meinen Teil sammle keine aktuellen Markenausgaben. Das macht es recht einfach. Ich habe mir bei der Euro-Umstellung die damals gültigen 4 Europa-Kataloge und 10 Übersee-Kataloge "angetan". Das waren an die 1.000 Euro. Alle fünf Jahre kommt nun der Deutschland-Spezial (immer in der Version des Vorjahres) hinzu. Der Preisfindung wegen unterhalte ich das Standard-Online-Abo zu ca. 140 Euro p.A. Damit bin ich, wenn man die letzten 20 Jahre umlegt, bei Kosten/Investitionen von ca. 200 Euro p.A. bzw. 16 im Monat. Das ist nicht wenig - aber für mich akzeptabel. Es ist zugegeben meine individuelle Lösung. Alternativ hätte ich die Ausleihe im Verein und in meiner Stadtbücherei, die zum Glück auch ganz gut bestückt ist.

Kosten für Fachliteratur, Mitgliedschaften und Prüfungen sind nicht in der Sammlung zu reflektieren - rechnen sich nicht in monitärem Aspekt - aber ich finde man sollte nicht an der falschen Ecke sparen. Lieber eine Lücke mehr in der Sammlung (davon gibt es i.d.R. eh genug).

In jedem Fall danke ich Herrn Hohenester und seinen Kollegen für deren Mühe und Fachwissen, ohne die meine Sammlung nicht entstanden wäre. Mir täte es leid, wenn die hochwertigen Druckausgaben wegen der durch geringe Auflagen bedingten Preise vom Markt verschwinden würden.

So, das war mein Wort zum Wochenende - mir ist klar, das man es auch anders sehen kann.
 
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