Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 09.11.2020 12:03:43 Gelesen: 143174# 455@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen, wie ich finde, sehr schönen Brief, der teilvorgedruckt "Von der Redaktion des Bothen für Tirol und Vorarlberg" in Innsbruck am 8.6.1850, also nur 4 Wochen vor dem DÖPV, an den Freiherrn Herrman von Guttenberg in Weißendorf bei Erlangen abgeschickt wurde.



Der Leitweg ist klar, wie wir am Auslagestempel von Augsburg vom Folgetag sehen, der auf einer Addition von Postporto und Postzuschlag von 39 Kreuzern abgeschlagen wurde.

Mathematik für Fortgeschrittene bedurfte es dabei eigentlich nicht.

Angesetzt waren 29 Kreuzer rheinisch als Gemeinschaftsporto für Briefe von 1 bis 1,5 Loth (3. Gewichtsstufe) und dem Zuschlag für Bayern von 10 Kreuzern rheinisch = 39 Kreuzer rheinisch.

Allerdings hatte man zuerst 24 Kreuzer rheinisch als Zuschlag notiert, womit der Brief 53 Kreuzer rheinisch total gekostet hätte - diesen Zuschlag gab es zwar, aber nur für Briefe von 2 bis 2,5 Loth (5. Gewichtsstufe) und das konnte nicht sein, weil das Briefporto und der Zuschlag korrelieren mussten.

Noch am selben Tag erreichte er Erlangen. Von dort aus waren es noch 20 km Fußmarsch bis Weisendorf, wie man es heute schreibt, aber dieser Ort bekam erst im Oktober 1853 eine eigene Postexpedition, so dass hier ein Bote sicher gutes Geld bekam, diese Strecke zwei Mal zurück legen zu dürfen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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