Thema: Antisemitismus
10Parale Am: 10.11.2020 15:08:26 Gelesen: 4202# 5@  
@ merkuria [#4]

Ein schöner Beleg, der die Boykott-Bewegung gegen die jüdischen Kaufhäuser demonstriert.

Jedem, der gerne Biographien oder Geschichten über Dynastien liest, kann ich das Buch von Ron Chernow "Die Warburgs Odyssee einer Familie" empfehlen. Die Warburgs waren eine der einflussreichsten jüdischen Bank-Dynastien des 19. und 20. Jahrhunderts.

Das Bankhaus etablierte sich in Hamburg. Moses und sein Bruder Gerson Warburg hatten das Bankhaus M.M.Warburg & Co. in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet. Hamburg war eine florierende Hafenstadt mit Handelsbeziehungen in alle Welt.

Im Zuge der Arisierung wurde das Bankhaus 1938 gezwungen, die gesamten Anteile an nichtjüdische Teilhaber zu verkaufen. Da der Name Warburg international ein sehr hohes Ansehen besaß, verzichtete das Reichswirtschaftsministerium jedoch auf eine Umbenennung. Die Warburgs hatten eigentlich Glück, denn die neuen Anteilseigner kannten die Bank aus dem FF und waren schon vor der Arisierung an den Handelsgeschäften beteiligt.

Ein großer Teilhaber wurde Dr. Rudolf Brinkmann, Sohn eines Deutschen und einer Engländerin griechischer Abstammung. Der andere Steuermann wurde Paul Wirtz, der aus einer Hamburger Familie stammte und die Nazis nicht besonders mochte. Insgesamt wurden die Anteile an elf Investoren aufgeteilt. Max Warburg, der damalige Chef der Bank meinte, die Arisierung käme einer Konfiskation gleich.

Die folgenden Briefvorderseite aus dem Jahre 1950 mit dem AFS Brinkmann Wirtz zeigt noch den alten überdruckten Absender den jüdischen Bankhauses.

Liebe Grüße

10Parale


 
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