Thema: Sind die Michel Kataloge zu teuer geworden ? Welche Alternativen gibt es ?
Thomas S. Am: 10.11.2020 23:56:21 Gelesen: 16116# 64@  
Hallo Zusammen,

gerade bin ich mit dem Schreiben eines Artikels über Philatelie in der Zeit um 1880 beschäftigt, da sehe ich parallel bei Philaseiten diesen Thread über die Katalogpreise.

Ich möchte keinen weiteren Beitrag mit meiner persönlichen Meinung für die Diskussion liefern. Ich habe nur fasziniert festgestellt, dass ich zeitgleich genau die gleiche Diskussion in meinem Artikel verarbeite, nur dass diese schon 137 Jahre früher stattgefunden hat!

Der 1881 erschienene, damals für alle Sammler maßgebliche 654 Seiten Handbuchkatalog „Handbuch für Postmarkensammler für den permanten Gebrauch bestimmt – Vollständiges Verzeichnis und Beschreibung aller amtlich ausgegebenen Postmarken sowie sämtlicher Privatmarken“, verfasst von Ferdinand Meyer, wurde in mehreren Nachträgen immer wieder ergänzt.

Über den Preis des Hauptwerkes und der Nachträge entstand eine Diskussion in der damaligen philatelistischen Presse.

Alfred Moschkaus Einwand aus dem Jahr 1883 ist besonders lesenswert:

„Dürfte zwar der anscheinend hohe Preis des Hauptwerkes, wie der Nachträge die verdiente Verbreitung dieses schönen Werkes beeinträchtigen, so wolle man doch bedenken, dass dasselbe textlich ausgezeichnet abgefasst, typografisch splendid ausgestattet ist und dass aus diesen Gründen das Werk in Bezug auf seinen Preis nicht übertrieben hoch sich stellt. Etwas Gutes ist ja niemals zu theuer! Wir empfehlen daher das Meyer´sche Handbuch sammt beider Nachträgen jedem Sammler auf das Beste.“

Seine Position könnte so auch heute in der Diskussion stehen? :)

Herzliche Grüße
aus Nürnberg
Thomas S.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/14959
https://www.philaseiten.de/beitrag/249291