Thema: Deutsches Reich: Ganzsachen bestimmen
inflamicha Am: 14.11.2020 12:07:32 Gelesen: 20041# 68@  
@ Pete [#67]

Hallo Pete,

die Restbestände müssen immens gewesen sein, nach meiner Beobachtung wurde die Karten bis Anfang der 1930er Jahre als Formulare aufgebraucht.

Hier zwei Beispiele aus meinen Beständen, die ich "auf die Schnelle" greifbar habe:



Hier wurde eine DP 5 am 15.4.1925 innerhalb Berlins zur Portonacherhebung verwendet. Der rückseitig per Vervielfältigung aufgebrachte Text wurde entsprechend der Bedürfnisse handschriftlich ergänzt- hier ging es um eine vom Format her zu große Auslands-Postkarte, für die das Briefporto zu entrichten gewesen wäre.



Die gleiche Ganzsache kam am 8.4.1927 als Postsache von Nauen nach Berlin-Spandau zur Verwendung. Die Pensionskasse des deutschen Industrie-Werkes wird hier um das Anbringen der richtigen Anschrift auf den abgesandten Zahlungsanweisungen gebeten, um Verzögerungen zu vermeiden. Verwiesen wird darauf, dass Brieselang anstelle von Nauen seit Dezember 1926 selbst eine Postanstalt ist und die Anschreiben (endlich, nach immerhin 4 Monaten !) dorthin zu adressieren sind.

Es wird sicher eine amtliche Verfügung zum Aufbrauch der Ganzsachenpostkarten vorliegen, man war schließlich in Preußen. Ich habe bisher nicht gezielt danach gesucht und zufällig ist mir eine solche Verfügung bisher nicht untergekommen.

Gruß Michael
 
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