Thema: **** Anfänger Ausrüstung
hubtheissen Am: 15.11.2020 16:40:53 Gelesen: 2675# 4@  
Hallo Elisabeth,

willkommen im Club.

Zu Deinen Fragen kann ich Dir folgenden Tipps geben:

1. Wasserzeichen bestimmen: die klassische und immer noch gute Art ist, sich eine kleine schwarze Schale und Waschbenzin (kein Tankstellenbenzin!!) zu besorgen. Man legt dann die Briefmarke in die Schale mit der Rückseite nach oben und überschichte die Marke mit dem Waschbenzin. Das Wasserzeichen wird dann sichtbar. Es ist allerdings eine ziemliche Stinkerei und sollte nur an eine gur gelüfteten Ort durchgeführt werden.
Die "Maschinenlösung" ist das SAFE Signoscop. Aber dies ist mit ca. 150 € für die aktuelle Version (T3) schon eine Investition. Für weniger Geld ist die Vorgängerversion T2 z.B. bei ebay auch gebraucht zu bekommen.
Wenn Du einen Flachbettscanner hast, kannst Du auch versuchen, das WZ darüber zu bestimmen: Marke mit der Rückseite auf die Scanneroberfläche legen und mit einem matten schwarze Karton abdecken. Dann einscannen. Oftmals sieht das WZ direkt, sonnst kann mit einem Bildbearbeitungsprogramm noch einiges rausholen. Da muss man halt etwas experimentieren.
Grundsätzlich ist aber ein Scanner sehr hilfreich und oftmals besser als eine Lupe.
Das Wasserzeichen bei Marken auf Briefen zu bestimmen, erfordert etwas Erfahrung. Mann hält den Brief schräg gegen eine starke Lichtquelle. Man kann dann in vielen Fällen das WZ erkennen. Es gibt aber Marken (z.B. viele der frühen DDR-Marken), da ist dies recht schwierig.

2. Lupe: Ich arbeite für die meisten Fälle mit einer Tischlupe (10x), die ein schönes großes Sichtfeld hat. Wenn Du aber dich spezialisieren willst, reicht dies vermutlich nicht aus und es ist eine Lupe/Mikroskop mit USB-Anschluss eine gute Lösung. Wie oben erwähnt, ist ein Scanner eine gute Hilfe.

Was brauchst Du noch:
Zähnungsschlüssel: es ist oftmals wichtig, die Zähnungsabstände einer Märke zu messen. Dafür gibt es für wenige € oder sogar umsonst einen Zähnungsschlüssel. Darauf sind für die unterschiedlichen Zähnungsabstände Schablonen aufgedruckt und die Marke wird an die Schablonen angelegt, bis die Zähnung übereinstimmt. Das geht auch für Briefe.
Es gibt dafür natürlich auch eine "Maschinenlösung", die SAFE Perfotronic. Für die etwa 250 € kann man sich aber auch schon schöne Marken kaufen...

Pinzetten: Keine Pinzette aus dem 1. Hilfekasten, sondern Pinzetten für die Philatelie (flache Klingen).

Literatur: Kann man kaum genug von haben. Wenn Du Dich ernsthaft mit den Briefmarken beschäftigen willst, brauch Du zunächst einen Katalog. Welcher der geeigneteste ist, hängt davon ab, was und wie Du sammeln willst. Nutze den Katalog wegen der darin befindlichen Informationen zur Marke / Brief. Die Informationen zum Wert sind nicht so belastbar. Sich anhand des Kataloges reich zu rechnen ist eine verbreitete Form der Selbsttäuschung.

Alben: Das ist jetzt meine Meinung in einer Geschmacksfrage. Ich würde nicht in einem Vordruckalbum sammeln , sondern in einem klassischen Einsteckalbum mit Pergamin seiten. Da sind die Marken am besten geschützt und ich habe ausreichend Flexibilität, die Marken anzuordnen. Dazu ist es noch sehr viel billiger als Vordruckalben und Du kannst das Geld, das zur Verfügung steht, besser für Marken und Literatur verwenden.

Ich hoffe, ich konnte mit meine Tipps etwas helfen.

Gruß
Hubert
 
Quelle: www.philaseiten.de
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