Thema: Katalogpreise: Einfluss auf Rechnungen für BPP Atteste und Befunde
ligneN Am: 12.11.2020 18:24:57 Gelesen: 4946# 5@  
@ TeeKay [#4]

Hier ging es mir aber darum, dass michelwertabhängig statt eines Befunds ein Attest ausgestellt wird, das in vielen Fällen ohne Mehrwert für den Prüfkunden 10 Euro extra kostet (20 statt 10 Euro). Ich habe auch ein Attest, auf das der Prüfer zwei Seiten Text schrieb. Da sind 10 Euro extra sehr günstig. Aber bei einem alltäglichen Bund MH1 kann man nun mal nur drei Sätze schreiben. Warum braucht es da ein 20 Euro Attest statt eines 10 Euro Befunds oder 5 Euro Kurzbefunds?

Dazu meint die BPP Prüfordnung [1]:

5.2. (..) Ein Befund wird in der Regel (Hervorhebung durch mich, Verf.) ab einem MICHEL-Katalogwert von 250,00 Euro und ein Attest ab einem MICHEL-Katalogwert von 500,00 Euro ausgestellt.

-- Wenn sie bei Stücken ab 500 Euro Kw kein Attest wünschen, teilen Sie es dem Prüfer doch einfach bei Auftragserteilung mit. Dito wenn Sie ab 250 Kw keinen Befund wollen, sondern KB.

Nun - kann das auch nach hinten losgehen. Warum?

Gar manche Händler erzählen den Kunden, sie würden wenig mit "Befundware" handeln, sondern vor allem mit (?hochwertiger) "Attestware". Dahinter steckt der tiefverwurzelte Glaube, richtig gute Ware brauche ein Attest, nicht lediglich einen schnöden Befund.

Von altem Hasen wird dann schon mal misstrauisch nachgefragt 'Warum nur Befund, das Dingens steht doch x000 Michel?" mit der Unterstellung, da wäre etwas faul. Etwa, in der Kurzform des Befunds würden Qualitätsmängel oder schlimmeres klammheimlichst verschwiegen.

Ich konnte ebenfalls schon mithören, daß Prüfkunden empört Kurzbefunde oder Befunde zurückwiesen, sondern gefälligst auf Attesten (für Ihre dollen Stücke) bestanden. Man sei ja schließlich nicht irgendwer.

Es ist also nicht ganz so einfach, quasi mechanische Abzocke, wie Sie sich das ausmalen.

Es ist nachvollziehbar, daß z.B. Auktionen für einwandfreie Stücke ab 500 Euro Katalogwert lieber ein Attest ordern, bevor da Nachfrage wie oben erwähnt kommen.

Klar machen, was man will als Prüfkunde, dann geht das problemlos.

Sonst macht der Prüfer, was er immer macht - und die große Mehrzahl der Prüfaufträge für Befund/Attestwaren kommt nun mal vom Handel / Auktionen.

[1] https://www.bpp.de/ueber-uns/pruefordnung/#Attest
 
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