Thema: Preisverfall bei Briefmarken ?
TeeKay Am: 25.11.2020 14:28:27 Gelesen: 22820# 11@  
@ opti53 [#9]

Wenn du die Marken genauso in Euro tauschen könntest wie die DM, hätten die auch noch einen Wert. Aber weil die Post damals einen Richter fand, der die Außerkurssetzung für rechtmäßig erachtete und einen BDPh, der das begrüßte*, sind die postfrischen Marken wertlos (und oft eh nicht postfrisch, sondern mit beschädigtem Gummi, was den unterlassenen Umtausch umso unverständlicher macht).

" Mit einer derart großzügigen Regelung der Post sollten wir Sammler daher rundum zufrieden und dankbar sein - meinen wir." - Philatelie 304

" Der Bund Deutscher Philatelisten als Spitzenverband der organisierten Sammlerschaft teilt nicht die vom Fachhandel und seinem Dachverband geäußerten Befürchtungen, dass nach Beendigung des Markenumtausches große Preiseinbrüche bei den zum 30. Juni 2002 ungültig gewordenen DM-Briefmarken eintreten worden. Vorübergehende Preisnachlässe in einigen Teilbereichen mögen nicht auszuschließen sein. Diese dürften sich aber in vertretbaren Grenzen halten und nach aller Erfahrung über kurz oder lang wieder weitgehend ausgeglichen werden.
[...]

Der BDPh hält die von der Deutschen Post gewährte Umtauschfrist für angemessen und ausreichend. [...] Damit hat sich die Deutsche Post aus Sicht des BDPh äußerst kulant und vorbildlich bei der erforderlichen Umstellung von der DM auf den Euro verhalten. Wer nicht umtauschen wollte, bekennt sich offensichtlich zum Sammelgebiet Deutschland und hat Freude an den Marken dieses Gebietes mit ihren überwiegend gelungenen Aussagen zur Geschichte, Kultur und zu den ideellen Worten und Geschehnissen in unserem Land, Er hat nicht Spekulation oder größere Wertsteigerungen im Sinn, die bei Marken in zigfacher Millionenhöhe ohnehin nicht eintreten können.

Markenbestände auf Grund von Sammlungsauflösungen und Nachlässe dürften nach Ansicht das BDPh weiterhin vom Fachhandel wie eh und je aufgenommen und vertrauensvoll geregelt werden. Der Handel lebt schließlich auch davon!
" - Philatelie 316

Und das scheint die Meinung des BDPh-Vorstands und nicht des Philatelie-Chefredakteurs Wolfgang Maaßen gewesen zu sein. Denn der analysiert in Philatelie 314 korrekt, dass eine Dauerumtauschmöglichkeit eine Maßnahme zur Preisstabilisierung gewesen wäre.

Bedanke dich also bei deiner damaligen Interessenvertretung BDPh, seinerseits vertreten durch Dieter Hartig. Für seine Verdienste bekam er gleich im Folgejahr die Richard-Renner-Medaille des BDPh angeheftet, die für "beispielhaftes Wirken für die Belange der Deutschen Philatelie" verliehen wird.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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