Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 27.11.2020 14:44:42 Gelesen: 140464# 463@  
Liebe Freunde,

die meisten Bayernbriefe, die an Ziegler auf der Kreuzhütte liefen, brachten erstaunlicherweise keine Portoersparnis. Sie liefen nach Waldmünchen und wurden von dort durch Zieglersche Boten nach der böhmischen Kreuzhütte gebracht. Aber bei Entfernungen bis 10 Meilen vom jeweiligen Aufgabeort bis nach Klentsch, dem österreichischen Zustellpostamt von der anderen Seite, kostete ein Brief genau dasselbe - nur Briefe über 10 bis 12 Meilen von Bayern bis Waldmünchen aus wären wegen der 2 Mehrmeilen innerbayerisch, um 3 Kreuzer günstiger gewesen, aber so breit ist dieser Kordon nicht.



Hier sehen wir einen Brief aus Augsburg an Ziegler auf der Kreuzhütte, der via Waldmünchen lief und der daher 6 Kreuzer (über 12 Meilen) kostete, während ein Brief von Augsburg nach Klentsch 183 km zurück zu legen hatte und damit als Postvereinsbrief im Frankofall 9 Kreuzer gekostet hätte. Außerdem, das wird oft vergessen, durften "innerbayerische" Briefe 1 volles Loth wiegen, Postvereinsbriefe nur 1 Loth exklusive, so dass hier im Extremfall 6 Kreuzer für Bayern franko bzw. 9 Kreuzer für Bayern porto, aber bei genau einem Loth als Postvereinsbrief 18 Kreuzer für Bayern franko und 24 Kreuzer für Bayern porto angefallen wären. Schön wäre es, mal einen solchen Brief zu finden ...

Dieser hier wurde am 13.9.1853 aufgegeben und über Regensburg nach Waldsassen geleitet, wo er am 15.9. eintraf und sicher bald über die Grenze verbracht wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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