Thema: Sind die Michel Kataloge zu teuer geworden ? Welche Alternativen gibt es ?
Lars Boettger Am: 29.11.2020 18:12:41 Gelesen: 13149# 98@  
@ Francysk Skaryna [#96]

Worin liegt die schöpferische Tiefe der Nummerierung?

und

Das würde erklären, warum er so viel Wert auf seine monopolartige Position am Markt legt, teure (aber schlussendlich sinnlose Prozesse) um Katalognummern führt und dergleichen mehr.

Eine "monopolartige Position" kann ich für den Michel nicht feststellen. Es gibt in Deutschland genug Alternativen (DNK, Philex, Yvert & Tellier, Stanley Gibbons, Scott). Wer will, kann dort für Deutschland ebenfalls fündig werden. Jede Katalogredaktion hat ihre Eigenheiten. Mit denen muss man sich vertraut machen.

Alle Katalogredaktionen stehen vor der Aufgabe, sich die Ausgabedaten zu besorgen. Und das ab der 1. Marke. Dies erfordert viel Zeit und viele Kontakte zu Postverwaltungen. Natürlich kann man auf den Werken von anderen Katalogredaktionen aufbauen, muss dann aber entscheiden, ob die Nummerierung sinnvoll ist oder nicht. Wenn Du den Scott nimmst, der nach "normalen" Marken, Luftpostmarken und Zuschlagsmarken unterscheidet und für die einzelnen Kategorien eine eigene Nummerierung hat, dann schätze ich auf einmal das "Michel-System", das halbwegs chronologisch vorgeht. Ja, die "Schöpfungshöhe" ist nicht besonders hoch, aber die Arbeit, die dahinter steckt, ist enorm. Von daher kann ich nachvollziehen, dass Michel den Prozess um die Nummerierung geführt hat.

Stelle Dir vor, Du musst für ein Gebiet, das 150 Jahre alt ist, einen Katalog entwerfen. Wie gehst Du vor, wenn die Ausgabedaten nicht bzw. nur bruchstückhaft vorliegen? Wenn Du nicht weist, ob Du alles erfasst hast? Genau vor dieser Ausgabe stehe ich gerade. Ich kann mittlerweile nachvollziehen, dass Michel "not amused" ist, wenn ein anderer gewerblicher Anbieter seine Nummerierung übernimmt.

Beste Grüße!

Lars
 
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