Thema: Rohrpostbelege
philast Am: 09.12.2020 17:52:03 Gelesen: 404221# 1085@  
Hallo,

anbei ein Beleg von Berlin SW 11, abgesendet am 12.11.1919 5-6N als eingeschriebener Eilbrief nach München.

Frankiert mit 1,10 Mk die sich aus 30 Pf Fernbrief 21g-100g, 30 Pf Einschreiben und 50 Pf Eilgebühr zusammensetzen.

In München zeigt sich zunächst der Ankunftsstempel München 2BZ 16.XXX.19 V7-8 und weiterhin der Stechuhrstempel "23 19 NOV 16 V 6 17" des Postamtes 23 vom 16.11.19 V 6:17.

Diese Abschläge deuten auf eine Beförderung des Beleges mit der Rohrpost hin. Nur bei der Münchener Rohrpost sind auch Briefsendungen der 2. Gewichtsstufe mit der Rohrpost befördert worden. Die Größenbegrenzung von 20*14cm wird von dem Brief eingehalten.

Die 4 (!) tägige Beförderungszeit von Berlin nach München erklärt sich dadurch, dass von der Reichsregierung zwischen dem 5. und 15.11. eine Verkehrssperre verfügt wurde, um die Versorgung der Bevölkerung insbesondere mit Kohlen und Kartoffeln sicherzustellen. Davon waren auch mehr oder weniger stark die Posttransporte mit der Bahn betroffen.



Den Weg des Beleges in München habe ich mit Hilfe des Rohrpostplans von München nachgezeichnet der auf Wikipedia zu finden ist (CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=230142).

Rot = Weg mit der Rohrpost, Grün = Zustellung zum Empfänger



Grüsse
philast
 
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