Thema: Motiv Eisenbahnen
skribent Am: 18.12.2020 18:18:03 Gelesen: 792589# 2863@  
Guten Abend,

heute mal eine deutsche Lokomotive auf dem Wertzeichen eines Emirates - Ajman hat mit der Ausgabe von "bunten Bildern" 1964 im Juni begonnen und hatte im November 1971 schon 1200 Michel-Nummern verbraucht. Und das ging munter so weiter!

Im damaligen Michel-Katalog waren diese Ausgaben mit einer Raute (Motivsammler redeten nur von der Salmiakpastille) versehen und als schädliche Ausgabe bezeichnet. Exponate, in denen sich diese Marken von Nahost befanden, wurden bei Ausstellungen von den Juroren "runtergemacht". Die bunten Bildchen, alle maschinengestempelt, kosteten bei Woolworth im 100er-Pack 'nen Appel und Ei, aber postfrisch waren sie teuer. Motivsammler, die sie gekauft hatten, wurden belächelt. Ich habe vergessen, wann es war, denn plötzlich waren die Rauten und die Schadenshinweise nicht mehr im Katalog vorhanden. Man durfte die "neuen" Wertzeichen sogar ins Exponat einbauen.
Heute ist diese Art des Adelns von bunten Bildern gang und gäbe.



Ajman - Mi.-Nr.: 1200 vom November 1971 zum Anlass: Alte Lokomotiven.

Verausgabt als 6-Werte-Satz gezähnt, als 6-Werte-Satz geschnitten und als 6 Einzelblocks.

Die Abbildung auf dem Wertzeichen zeigt eine Tender-Dampflokomotive der Baureihe pr. T2, die mit der Achsformel B1'-n2T, mit 35,6 Mp Betriebsgewicht die Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h erreichte. Gebaut wurde sie bei Schichau in Elbling (Ostpreußen) und das Werk hatte damit einen Wettbewerb gewonnen, den die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn (NME) ausgeschrieben hatte. Gesucht wurde Ende der 1870er Jahre ein Loktyp, der auf der damals im Bau befindlichen Berliner Stadtbahn zum Einsatz kommen sollte.

Die Bahnnummer 600 der Schichau T2 gewann den Wettbewerb und bekam den Bauauftrag über 70 Maschinen. Mit der Hilfe der Werke HANOMAG, Henschel, Hohenzollern und BMAG (früher Schwartzkopff) waren die Maschinen bis 1882 fertiggestellt.

Ab 1905 wurde der Großteil der 70 Maschinen auf die Direktionen Breslau, Altona, Kassel, Stettin, Mainz, Hannover, Königsberg und Magdeburg umgesetzt. Ab 1911 begann man mit der Ausmusterung und die nach dem WK I gegründete DRG übernahm nur noch eine Maschine dieses Typs, die aber 1925 der Verschrottung zugeführt wurde.

Die abgebildete Lok mit der Bahnnummer "Berlin" 869 war die zuletzt gebaute, die mit der Baunummer 70.

MfG >Franz<
 
Quelle: www.philaseiten.de
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