Thema: Vorsicht: Stempel in Privathand
MS Sammler Am: 20.12.2020 21:15:48 Gelesen: 68441# 155@  
@ bavz [#154]

Hallo,

ja diese Frage haben sich schon einige in diesem und im BDPh Forum gestellt. Der Grund ist einfach der, dass es solche Angebote nie geben wird. Der BDPh und auch die Post haben da kein Geld für und die Post auch gar kein Interesse, die wird nur bei fünfstelligen Stempeln aktiv. Ein Museum kauft so etwas von Privat auch nicht. Nur sehr wenige Stempel sind von der Post mit Berechtigung an Politiker, Chefs oder andere Personen rechtmäßig übertragen worden, ohne eine solche Übertragung liegt der Besitz immer noch bei der Post und nicht bei den heutigen Besitzern. Somit kann es es auch kein Eigentum werden.

Bei DDR Stempel ist die Lage etwas undurchsichtiger, da es die DDR nicht mehr gibt wurden ganze Postamter leergeräumt und mitsamt den Stempeln auf Auktionen oder auf Flohmärkten, was meines Wissens in Berlin der Fall war, verkauft.
Ich schätze den Prozentsatz aller DDR Stempel in Privathand auf über 80% ein.

Auch das Museum für Kommunikation in Berlin soll wohl tonnenweise Stempel lagern, da wurden aber nie Listen zu den Stempeln angefertigt oder veröffentlicht. Somit können auch dort Stempel entwendet werden.

Folglich kann man von keinem DDR Stempel mehr wissen ob sich dieser zum Schaden der Sammler verwendet wurde. Dies kann nur die Person machen, die den Brief damals im Briefkasten hatte.

Die einzige Möglichkeit ist es also die Bilder an einem zentralen Ort zu speichern und alle falschen Stempelabschläge in der Stempeldatenbank zu zeigen.

Meiner Meinung sind die Käufer aber fast ausschließlich Stempelsammler, denn ein Fälscher würde sein Geld sparen und sich ein billiges Gummiklischee mit vorgefertigten Quetschrändern kaufen. Deine Heimatsammlung wird also nicht automatisch wertlos, da es genügend Kriterien zur Bestimmung von Falschstempeln gibt, z.B Stempelfarbe, Abnutzungen, Ausbrüche, usw.

Gruß Leon.
 
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