Thema: Paketabgabe für den Onlinehandel ?
Redfranko Am: 21.12.2020 18:27:22 Gelesen: 7640# 38@  
Hallo zusammen,

m.E. ist Krux an sich, dass so viele Leute alles online bestellen, obwohl es Alternativen gibt.

Beispiel: Bücher
Ich hatte mal einen kleinen Buchverlag. Wer nicht bei Amazon gelistet ist, existiert als Verlag eigentlich gar nicht. Also die Bücher bei Amazon eingestellt. Dabei genehmigt sich Amazon einen Rabatt von 53%. Zum Vergleich: der Buchhändler um die Ecke nimmt 20 - 30% Rabatt und die großen Buchhandelsketten 40% - die haben aber auch Ladenmieten und höhere Personalkosten.
Somit blieben bei einem Buchpreis von 8,23 EUR (Ladenpreis 9,80 EUR) noch 3,87 EUR. Dafür musste ich die Bücher auf meine Kosten an das Versandzentrum senden. Also gehen von den 3,87 EUR noch die Portokosten runter. Bis dato sehe ich aber noch keinen Cent von Amazon, denn erst wenn Amazon verkauft hatte, durfte ich eine Rechnung stellen. Die musste ich dann nach Luxemburg schicken, also 0,95 EUR Porto.
Kurz danach hat Amazon die Regelung eingeführt, dass erst bei einem Lieferantenkonto von mehr als 10 EUR etwas ausbezahlt wird. Also mussten 3 Bücher verkauft werden, eh ich überhaupt Geld auf meinem Konto hatte.
Entwickelte sich ein Titel als Ladenhüter, schickte Amazon die Bücher irgendwann zurück. Und das als "Gebühr bezahlt Empfänger".
Alles in allem: Einnahmen unter Herstellungskosten.

Das ist das erfolgreiche Geschäftsmodell von Amazon. Und ich glaube nicht, dass die anderen großen Versandhändler anders handeln.

Wahrscheinlich schön am Thema des Threads vorbei, aber ich musste das mal los werden.

Gruß, Frank
 
Quelle: www.philaseiten.de
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