Thema: (?) (271) Moderne Privatpost: NordBrief
Stefan Am: 23.12.2020 11:28:05 Gelesen: 81811# 263@  
@ DL8AAM [#262]

Vermutlich schickt auch die NordBrief Rücksendungen gesammelt, per separater Post, an die Herkunftsposten zurück.

Bei der Mail Alliance kann ich es nicht beurteilen, gehe allerdings von einer (sehr) ähnlichen Vorgehensweise analog P2 - die zweite Post sowie dem (früheren) PIN-Netzwerk (DE-Kennungen) aus.

Unzustellbare Sendungen kommen aus der Fläche (Zusteller) zurück zum Briefzentrum des zustellenden Briefdienstleister. Dort wird die unzustellbare Sendung entsprechend bearbeitet (Bsp. Prüfung nach einer möglicherweise vorhandenen Nachsendeadresse bei Umzug, Korrektur fehlerhafter Adressbestandteile wie eine falsche Postleitzahl oder Hausnummer usw.). Je nach Vorgabe des Absender (Stichwort Vorausverfügung) wird die unzustellbare Sendung erneut in die Zustellung gegeben oder an aufliefernden Briefdienstleister zurückgegeben.

In deinem Fall würde dies bedeuten, dass Nordbrief die Unzustellbarkeit der Sendung vermerkt hat und diese an die Citipost Göttingen zurückgibt. Dies dürfte über den regulären Sendungsaustausch erfolgen, d.h. die Redressabteilung von Nordbrief legt die unzustellbare(n) Sendung(en) für die Citipost Göttingen in eine beschriftete Kiste (Bsp. "ma2321 - ma3772"). Diese Kiste geht zusammen mit der Kiste / den Kisten, welche die normale Tagespost des aktuellen Sortiertages enthalten und für die Citipost Göttingen bestimmt sind, über das Netzwerk der Mail Alliance an die Citipost Göttingen.

Klartext: ein Fahrer holt einen oder mehrere Rollwagen ab, welche mit Kisten bestückt wurden, welche für verschiedenste Zustellpartner der Mail Alliance bestimmt sind. In einem Rollwagen passen 44 bis 48 (Post-)Kisten für C6-Sendungen (vier Reihen à 11-12 übereinandergestapelte Kisten). In dem nächst gelegenen Hub des Netzwerks wird der Rollwagen auseinander genommen und die Kisten kistenweise auf neue Rollwagen = bestimmt für andere Hubs und für verschiedene Fahrtouren der Fahrer (welche die einzelnen Zustellpartner werktäglich anfahren) verteilt (kommissioniert). Bei der Sortierung der Kisten in den Hubs wird lediglich auf die Kistenbeschriftung geachtet. Dabei ist es egal, ob sich in einer Kiste eine C6-Sendung oder 300-400 C6-Sendungen pro Zustellpartner befinden. Der Arbeitsaufwand bleibt gleich (die körperliche Kraft zum Kistenschleppen von Rollwagen A nach Rollwagen B variiert dabei). Der von dem/den Hub(s) neu bestückte Rollwagen für die Citipost Göttingen gelangt dann anhand vorab festgelegter Tourenpläne (Tour von Hub 1 zu Hub 2 und von dort als Sammeltour zum Briefzentrum des Briefdienstleisters) nach Göttingen und wird im Briefzentrum der Citipost Göttingen entsprechend interner Vorgaben aufgearbeitet. Gekennzeichnete Kisten, welche Redressen (unzustellbare Sendungen = Rückläufer) enthalten, landen vermutlich umgehend in der Redressabteilung.

Manch ein Zustellpartner war früher (vor Jahren) so "intelligent" und legte alle unzustellbaren Sendungen in einen Großbriefumschlag, beschriftete diesen mehr oder weniger vernünftig mit einer Adressangabe des betreffenden Zustellpartners (Bsp. lediglich Firmenname oder vollständige Adresse) und warf die Sendung in die die Kiste, welche die aktuelle Tagespost für das zustellende Partnerunternehmen enthielt. Wenn der Zustellpartner diesen Brief mit Retouren während der eigenen (maschinellen) Briefesortierung nicht bemerkte, konnte es passieren, dass ein oder zwei Tage später der eigene Zusteller vor der Tür des Briefzentrums stand* und die Sendung mit den Retouren zustellen wollte. Diese unbeabsichtigte Verzögerung wirkte sich insgesamt etwas auf die Laufzeit (Rückführungszeit) der in dem Umschlag enthaltenen Retouren aus.

Gruß
Pete

..*: auch ein Briefzentrum eines Postmitbewerbers kann Sendungen als Empfänger erhalten, welches vom eigenen Zustellpersonal zugestellt wird ;-)
 
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