Thema: (?) (54/62/63) Ukraine: Unbekannte Überdruckmarken - echt oder falsch ?
volkimal Am: 27.12.2020 11:49:25 Gelesen: 20320# 56@  
Hallo zusammen,

der heutige Brief vom 5.3.1994 kommt aus Irpin (ukrainisch Ірпінь; russisch Ирпень). Das Ziel des Briefes ist Kiew (ukrainisch Київ; russisch Киев).



Der Brief ist mit primitiv hergestellten Lokalausgaben aus Irpin zu 150 bzw. 50 Karbowanez freigemacht. Das Porto betrug also insgesamt 200 Karbowanez. Es fällt auf, dass der Stempel bei der Lokalausgabe zu 150 Karbowanez auf ein Stück Papier gedruckt wurde und dieses wie eine Briefmarke aufgeklebt wurde. Der Stempel zu 50 Karbowanez wurde dagegen direkt auf den Ganzsachenumschlag aufgedruckt. Die eingedruckte Marke aus der Sowjetunion war nicht mehr gültig und zählt nicht zum Porto.



Alle Stempel des Briefes stammen noch aus der Zeit der Sowjetunion. Der Aufgabestempel aus Irpin ist zweisprachig. Unten im Stempel steht „ИРПЕНЬ – 5 КИЕВ. ІРПІНЬ – 5“ Links ist der russische, rechts der ukrainische Ortsname. Dazwischen steht Киев = Kiew auf Russisch. Es ist die Oblast, in der Irpin liegt.

Der Text des Ankunftsstempels vom 14.3.94 aus Kiew ist „КИЕВ - 54 УКР ССР КИЇВ“. Die Abkürzung УКР ССР bedeutet Украинская Советская Социалистическая Республика = Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik. Weshalb der Brief für eine Entfernung von weniger als 30 km neun Tage unterwegs war, ist mir nicht klar.



Der Einschreibestempel aus Irpin dürfte noch aus der Zeit der Sowjetunion stammen, denn links steht das Symbol „З“, das üblicherweise bei den sowjetischen Einschreibestempeln verwendet wurde. Außerdem ist nur der russische Name des Ortes angegeben.

Viele Grüße
Volkmar
 
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