Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 27.12.2020 16:29:03 Gelesen: 195071# 643@  
Liebe Freunde,

ein nettes Briefepaar kann ich heute zeigen, welches im Januar/Februar 1834 von München aus nach Schwarzenberg bei Langenfeld (Mittelfranken) lief.

Der 1. Brief an die Schwarzenbergische Domänen Kanzley wurde mit dem Zusatz "bey Langenfeld" versehen, denn es gab mehrere Schwarzenbergs in Bayern und ganz Deutschland, so dass diese Präzisierung vom Absender nötig war.



München taxierte den Brief zuerst mit 12 Kreuzer, strich dann diese durch, unterstrich "bey Langenfeld" und notierte oben 20 Kreuzer. Die Entfernung von Aufgabe- zur Abgabepost betrug einen Tick über 24 Meilen, so dass der einfache Brief 10 Kreuzer gekostet hätte, aber über 1/2 Loth 15 Kreuzer und, wie dieser hier über 1 bis 1,5 Loth, satte 20 Kreuzer. Wie der Brief dann in das ca. 9 km von Langenfeld entfernte Schwarzenberg kam, weiß ich nicht - evtl. gab es einen Boten, oder man hatte auf der Post ein Postfach einrichten lassen, was ich für wahrscheinlicher halte.

Der 2. Brief datiert vom Februar 1834 und wurde sogleich richtig mit 10 Kreuzer als einfacher Brief erkannt und taxiert. In beiden Fällen hatte der Absender "Von München" vermerkt, wohl weil Briefe zuvor falsch geleitet und zurückgeschickt wurden, was nicht im Interesse des Absenders lag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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