Thema: Heimatsammlung Kreis Herzogtum Lauenburg
mumpipuck Am: 11.01.2021 00:09:31 Gelesen: 4534# 11@  
@ JohannesM [#9]

Hallo Eckhard,

ja, so etwas hilft natürlich sehr weiter. Allerdings habe ich hier gewisse Zweifel: Hast Du eine Quelle für diese Angaben ?

Schlagsdorf und Dechow nach Schönberg ist belegt bzw. durchaus möglich.

Aber warum sollten die weiter südlich gelegenen Poststellen in Boize, Schadeland und Testorf Wismar zugeordnet werden, das immerhin über 100km entfernt ist. Selbst nach Schwerin wäre es halb so weit. Hier ist Zarrentin als LPA recht wahrschinlich. Schadeland gehörte später auch mal zu Boizenburg. Ich habe in meinem Archiv auch einen Beleg, bei dem ich leider überboten worden bin, von Schadeland der die Zuordnung zu Zarrentin in 1948 belegt.



Interessant wäre auch eine Aufstellung für die neue Zuordnung von Lassahn (wohl Zarrentin) und Techin (?) nach dem Gebietstausch im November 1945. Sagt die Aufstellung dazu auch etwas aus ?

Diese Karte wurde im Januar 1946 nur wenige Wochen nach der Übergabe geschrieben. Die Absenderin schreibt "Lassahn über Zarrentin". Die Karte wurde noch in Ratzeburg in der Britischen Zone ausgegeben, als Lassahn noch dazu gehörte. Sie wurde in Zarrentin (SBZ) nicht anerkannt und mit einem "Gebühr bezahlt" Stempel versehen.



Auch Stintenburger Hütte gehörte zum in die SBZ getauschten Gebiet, das bis 28.11.1945 zu räumen war. Nur eine gute Woche zu spät kam diese Karte. Der adlige Empfänger war wie die meisten Einwohner der zu übergebenden Orte wohl dem Angebot gefolgt in die Britische Zone überzusiedeln. Dorthin durfte man alle beweglichen Habe mitnehmen. Die wenigen, die zurückblieben durften kaum genug behalten, um zu überleben geschweige denn weiter Landwirtschaft zu betreiben. Alles andere war an die Briten abzuliefern, damit es nicht den Russen in die Hände fällt. Das galt auch für die gesamten Erntevorräte. Leider konnte ich noch nicht ermitteln, wo der Rücksendevermerk angebracht wurde. Ich gehe von Zarrentin als Leitpostamt von Lassahn aus. Die Anfertigung des Stempels aus dem Setzkasten lohnte sich durchaus, da die Orte fast völlig verlassen waren.



Im übrigen bin ich 99,9% sicher, dass es sich bei den DDR-Halbspatelstempeln um Gummistempel handelte, wie auch bei den Poststellenstempeln in der Bundesrepublik, von denen ich einige im Ori9ginal besitze. Ich habe damals auch die DDR-Stempel in der Hand gehabt. Der anliegende Scann zeigt dem Stempel von Lassahn (Hagenow 2 Nr. 42)vom 01.08.1990. Die Abnutzung ist deutlich zu erkennen und der Abschlag belegt m.E. den Gummistempel.



Herzliche Grüße
Burkhard
 
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