Thema: (?) (271) Doppelabstempelungen auf Marken und Belegen
Stefan Am: 20.01.2021 18:36:52 Gelesen: 75393# 229@  
@ EdgarR [#228]

Kuriose Doppelabstempelungen kommen auch dadurch zustande dass guter Wille und Kundenservice nicht erkannt wird. So wie hier:

Da hatte die DAK-Filiale in Mössingen an der Schwäbischen Alb noch fix-fertig vorgedruckte Rückantwort-Umschläge ("Entgelt bezahlt Empfänger") zu liegen - aber offensichtlich kannte sich der Krankenkassen-Azubi mit den Vorschriften der DP AG nicht aus (oder diese hatten sich geändert?). Jedenfalls ließ er die Rückantwort-Umschläge sicherheitshalber durch die Francotyp-Postalia laufen, und zwar am 22. Feb. 2001. Das gab dann den roten ASF quer über den "Entgelt bezahlt Empfänger"-Aufdruck.

Der Kunde, der irgendwas an die DAK nach Mössingen zurückschicken sollte traute offensichtlich dem vorbezahlten DPAG-Porto nicht (oder verstand nicht dass die DAK seine Rückantwort schon bezahlt hatte). Als echter Schwabe, also damals noch auf den Pfennig sehend, schickte er den Brief jedoch nicht mit der DP AG sondern mit der um einige Pfennige preiswerter arbeitenden privaten Konkurrenz. Und so kam am 5 März 2001 der S...mail-Freistempel auf den Umschlag.

Bleibt nur zu hoffen dass jener wackere Schwabe nie hier im Forum lesen wird - wenn er nämlich so erführe dass er damals gut 90 Pfennige völlig überflüssigerweise aufgewendet hat - den trifft glatt der Schlag!


Die Ursache der Doppelstempelung sehe ich etwas anders. ;-)

Du schreibst, die Sendung war bereits als Antwortbriefumschlag vorfrankiert - genau genommen sogar "doppelt" frankiert. Der Hinweis "Entgelt zahlt Empfänger" (wie von dir angemerkt) in Kombination mit dem Vermerk "Antwort" hätte bereits ausgereicht, die Sendung laufen zu lassen. Der Empfänger (DAK) hätte das einfache Briefporto bei dem Erhalt der Sendung bezahlt. Um dies zu umgehen, hatte die DAK als Absender dem vorangehenden Schreiben einen mit einem Absenderfreistempelabschlag freigemachten Rückbriefumschlag beigelegt, welcher (üblicherweise) mittig geknickt diesem Schreiben beigelegt wurde (vermutlich war es ein C6-Umschlag gewesen).

Absenderfreistempelte "Antwort"-Briefe kommen/kamen durchaus in der Praxis vor.

Der Empfänger der ursprünglichen DAK-Sendung dürfte im Jahr 2001 Kunde von s... mail (Reutlingen) gewesen sein und hat seiner Tagespost die bereits vorfrankierte DAK-Sendung als Antwortschreiben beigelegt. Der Brief war bei der Vorsortierung im Briefzentrum von s... mail nicht aufgefallen und lief dort durch die Frankiermaschine (der Stempelfarbe bzw. Stempelqualität nach Modell Mailmaster von Hasler). Wäre die Sendung vor der Frankierung aufgefallen, hätte es ausgereicht, den Brief in die Kiste der für die Deutsche Post AG bestimmten Sendungen zu werfen und an hätte als alternativer Briefdienstleister keine weitere Arbeit mehr mit dieser Sendung gehabt und sich den Aufwand für die Sortierung sowie Zustellung sparen können.

Optisch ist der Beleg sehr ansprechend und in jedem Fall als Ganzes aufhebenswert!

Gruß
Pete
 
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