Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 23.01.2021 11:03:24 Gelesen: 306202# 721@  
@ Heinz 7 [#720]

Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Generalsammler, wie Maurice Burrus einer war, nicht bei JEDEM Gebiet die BESTE Sammlung zusammentragen konnte, die es jemals gab. Aber Maurice Burrus schaffte es, gleich bei mehreren Ländern absolut traumhafte Sammlungen zu formen, die durchaus um die Krone der "best ever..."-Sammlungen mitspielen können. Die Mauritius-Sammlung von ihm ist solch ein Beispiel, oder die Deutschland-Sammlung. Aber eben auch die Schweiz-Sammlung.

Dieser von aussen schlichte Katalog von Robson Lowe war ein Paukenschlag für die Sammler der 1960er-Jahre.



Robson Lowe war es gelungen, einige der wichtigsten Teile der immensen Sammlung von Burrus verkaufen zu können. Ungefähr ein Dutzend bekannter Auktionatoren und Briefmarkenhändler wurden beauftragt, Teile der Sammlung zu verkaufen. Robson Lowe ergatterte den weitaus grössten Teil für sich. Er bemühte sich jedoch auch vorbildlich um die Sammlung und gründete wohl aus diesem Anlass extra eine Filiale in Basel, die 1964 bis 1981 höchst erfolgreich rund 200 Auktionen durchführte(!).

Am 15. April startete die Robson-Lowe-Basel-Erfolgsgeschichte mit der Auktion "Burrus Austria". Ein Tag später, am 16. April 1964 folgte die "Burrus Schweiz", ein ungewöhnlich umfangreicher Katalog. Die Sammlung war so gross, sie musste auf drei Tage verteilt werden! 624 Lose prasselten auf die Sammler ein, eine ungeheure Menge teils grösster Raritäten -

Zwischenruf: solche Ereignisse kommen heute kaum mehr vor. Die Auktion bei Corinphila, an welcher in einer Woche der 2. Teil der Erivan Haub-Sammlung Schweiz verkauft wird, umfasst nur 42 Lose (Teil 1, vom 7.12.2019, waren auch nur 45 Lose).

Kehren wir zurück zum 18.4.1964. Der sechste Teil der Auktion eröffnete um 14.30 Uhr mit folgendem Thema:

"Briefe, Kantonalmarken", ab Los 736.

"Unser" Greifensee 16 Rappen-Brief war Los 738. Er war in Farbe abgebildet auf Seite 167.



Wir sehen, dass der Brief zu CHF 75'000 ausgerufen wurde. Dieser Preis war damals natürlich viel Geld, und die Käufer zögerten. Das Los wurde gemäss Ergebnisliste zu CHF 70'000 zugeschlagen. Der Auktionator begnügte sich damals noch mit 10 % Aufgeld. Eine Mehrwertsteuer gab es 1964 in der Schweiz für Briefmarken nicht; also sammlerfreundliche Zeiten damals. Wir wissen heute, das Iwan Bally der Käufer war.

Heinz
 
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