Thema: 2021 Festjahr 1700 Jahre Judentum in Deutschland
Altmerker Am: 23.01.2021 12:10:34 Gelesen: 9728# 2@  
Hallo,

es ist alles etwas anders 2021. Auch im Halberstädter Berend Lehmann Museum, das sich nicht nur in der jüdischen Welt einen guten Namen gemacht hat. Warten die Ausstellungsgestalter gewöhnlich bis zum letzten Moment auf den Katalog ihrer Exposition, liegt der für die neue Dauerausstellung in der Halberstädter Judenstraße bereits seit den ersten Januartagen vor.

„Koscher, Klaus & Kupfer“ wirft nicht allein einen Blick auf jahrhundertealte jüdische Geschichte der Domstadt. Der Quintus-Verlag schafft es, aus einem Ausstellungskatalog ein kleines Kunstwerk zu machen. Moderne, gut lesbare Schrift erzählt von den materiellen Zeugen jüdischen Lebens, technisch sauber publizierte Farbfotos der Exponate ergänzen die oft geschichtsträchtigen bildlichen Erinnerungen von Menschen jüdischen Glaubens, die einst in Halberstadt lebten, vertrieben und in den Tod geschickt wurden. Und von jenen, die überlebten, Familienwege fortsetzten und die Verbindungen nach Halberstadt knüpfen.

Jutta Dick blättert in dem quadratischen Band. Unter ihrer Leitung hat das Museum, das zu der seit 1998 in der Klaussynagoge im Rosenwinkel beheimateten Moses Mendelssohn Akademie gehört, eine einmalige Sammlung aufgebaut, um deren Einzelstücke es unterdessen sogar aus Israel beneidet wird. „Schenkungen ehemaliger Halberstädter, Auktionserfolge, die wir dank deren Hinweise weltweit erzielten, all das ermöglicht das, wovon so eine Einrichtung träumt: Authentische Objekte am authentischen Ort zu präsentieren.“ Dazu zählt das Poesiealbum von Ruth Oppenheimer ebenso wie Tora-Wimpel der Unternehmerfamilie Hirsch, wertvolle Talmuddrucke und die Gründungsurkunde des „Wohltätigkeitsvereins zur Begleitung von Kranken und Sterbenden“ von 1728, aber auch das erst 2015 unweit des Museums zwischen zwei Wänden entdeckte Geschäftsbuch des Kaufmannes Melcher Isaac von 1749.

Die neue Ausstellung wird in der Klaussynagoge (Bildausschnitt im Stempel) und im Mikwenhaus in der Judenstraße präsentiert. Der Stempel wurde relativ kurz und in geringer Zahl zur Eröffnung 2001 abgeschlagen.

Gruß
Uwe


 
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