Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 12.03.2010 14:27:51 Gelesen: 1170415# 274@  
Großtauschtag mit Börse - Vor allem Drehscheibe für Informationen

Von Stefan Löffler

Freies-Wort.de, Sonneberg (02.03.10) - Gesellschaftshauses in einen philatelistisch-numismatischen Mikrokosmos. Denn wenn die Sonneberger Briefmarken- und Münzfreunde zu ihrem Großtauschtag mit Börse einladen, ist im Saal nicht nur die professionelle Sammelhändler-Szene Südthüringens, sondern auch die der benachbarten Gebiete präsent, um ihre Schätze aus den unterschiedlichsten Epochen und Ländern auszubreiten.

Sonntag nun war der Tag, an dem wieder jeder Interessierte herzlich eingeladen war, bei den Philatelisten und Numismatikern vorbeizuschauen - nach eventuell für die eigene Sammlung Interessantem zu suchen oder sich einfach bei Experten Informationen einzuholen über Dieses und Jenes im eigenem Besitz. Beim Einem war es die Briefmarkensammlung vom Vater oder Opa, nach deren Wert gefahndet wurde, beim anderem die gefundene alte Geldmünze, die es näher zu bestimmen galt. Andere wiederum suchten historische Ansichtskarten von ihrem Heimatort, wie sie beispielsweise Thomas Herger aus Eichitz in Massen anbot. Dies und Ähnliches waren die Gründe, die die Leute am Sonntag ins G-Haus zogen. Der größte Besucher-Schwung kam vormittags zwischen 10 und 11 Uhr.

Heuer weniger Besucher

Und dennoch: Ob es nun am miesen Wetter lag oder daran, dass Mancher wegen der Krise weniger im Geldbeutel hat als noch vor einem Jahr - es waren heuer etwas weniger Besucher als im Vorjahr. Darin waren sich sowohl Claus Maier von den Münzfreunden als auch Eberhard Barnikol von den Briefmarkenfreunden einig.

Solches ließ sich von den Händlern hingegen nicht behaupten: "Während manche von ihnen wie beispielsweise unser Freund Helmut Scheitler aus Bayreuth kein Jahr fehlen, gesellten sich heuer sogar einige Händler von weither hinzu, die sonst eigentlich nur die größeren Börsen und Messen besuchen. Manche nahmen gar eine Anreisestrecke von bis zu 200 Kilometern in Kauf, um hier in Sonneberg dabei zu sein", weiß Maier zu berichten.

Allerdings sei schon deutlich zu vermerken gewesen, dass - außer der verstärkten Nachfrage nach Goldmünzen - vor allem nach örtlichen und regionalen Münzen gesucht wurde. "Das müssen aber keineswegs gleich die Prägungen der einstigen thüringischen Kleinstaaten aus der Kaiserzeit und zuvor sein, sondern vor allem solche örtlich begrenzt geltende ,Währungen' wie beispielsweise Betriebs- oder Kantinengeld. Da gab es beispielsweise beim Porzellanfabrikanten Schoenau in Hüttensteinach Betriebsgeld aus Kupfer und Messing, mit dem die Belegschaft verschiedene Dinge des alltäglichen Bedarfs einkaufen konnte. Aber auch die Bierpfennige und -marken von Brauereien gehören zu diesen örtlichen ,Währungen.", erklärt Maier. Ähnliches sei übrigens auch in den Porzellanfabriken von Rauenstein und Limbach praktiziert worden. Maier weiß auch: "Oft sind davon nur noch wenige Stücke auf dem Markt, die auch gute Preise erzielen. Wenn allerdings - durch Zufallsfunde - größere Mengen davon auf einmal in Umlauf kommen, senkt das die Preise sehr schnell."

Sammelgut bewerten lassen

Ansonsten sei der diesjährige Großtauschtag aber vor allem eine Drehscheibe für Informationen. Maier: "Die Leute - zumeist Sammler-Laien - kamen hauptsächlich, um sich näher über Stücke im eigenen Besitz aufklären zu lassen."

Es wurde weniger gekauft, dafür aber eifrig getauscht. Das konnte beispielsweise auch Postkartensammler Thomas Herger nur bestätigen.

Für Barnikol war zur diesjährigen Veranstaltung "bei Briefmarken nicht die Welt los. Postkarten gingen da schon mehr". Halbwegs zufrieden ist er aber trotzdem, denn es fiel zumindest keiner der Händler aus. Auch das ganze Rundum - zum Beispiel die gastronomische Versorgung - passte, dank des G-Haus-Teams und der Helfer vom SonneBads. Allerdings hätten einige Besucher über die schlechte Parkplatzsituation in der näheren Umgebung des G-Hauses geklagt, so Barnikol.



Sonntag im Gesellschaftshaus: Das Angebot an Sammelgut war so reichhaltig, wie man es von den Großtauschtagen der vergangenen Jahre gewöhnt ist. Bei den Münzfreunden waren die Anbieter vor allem aus Thüringen und aus dem nordbayerischen Raum bis nach Erlangen hin angereist, bei den Briefmarkenfreunden aus dem Gebiet von Heidenheim bis Nürnberg, vor allem aber aus Neustadt, Rödental, Coburg und Rodach, wo es mit den Sonneberger Philatelisten befreundete Vereine gibt.

(Quelle: http://www.freies-wort.de/nachrichten/regional/sonneberg/sonneberglokal/art2407,1127438 )
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/491
https://www.philaseiten.de/beitrag/25694