Thema: Michelpreise und Katalogpreise - Verkaufspreise des Handels - Handel unter Sammlern
10Parale Am: 28.01.2021 22:54:40 Gelesen: 2379# 5@  
@ Jensen [#4]

"Letztlich gilt ja: eine Briefmarke ist soviel wert, wie jemand bereit ist dafür zu zahlen. Und grundsätzlich (Ausnahmen abgesehen) ließe sich das auch gut in einem Katalog beziffern."

Diesem Satz ist nichts hinzuzufügen.

Ich musste gerade mal meinen Rumänien Michel Katalog Südosteuropa 2016/2017 aufschlagen. Die erste Briefmarke Rumäniens (Fürstentum Moldau), die 27 Parale Marke ist dort "gestempelt" mit 15.000,-- Euro bewertet.

Heute morgen nun wurde solch eine 27 Parale Marke in Zürich bei Corinphila angeboten und erhielt einen Zuschlag von 20.000 Schweizer Franken. Das sind lt. aktuellem Kurs ca. 18.568,-- Euro. Das sind 123 % des Michel-Katalogpreises. Eine 54 Parale, die mit 5.000 Euro gestempelt veranschlagt wird, wurde mit 3.000 Schweizer Franken zugeschlagen, das sind etwa 2.785,-- Euro, d.h. zu 55,7 % des Michel-Katalogpreises.

Wir sehen also, dass die Bereitschaft, einen bestimmten Preis für eine Marke zu bezahlen, nicht an den Michel Preis gekoppelt werden kann. Andere Kataloge, z.B. Stanley Gibbons, verfahren ja ähnlich im Ansatz hoher Preissegmente. Die Argumentation im Vorwort des Michel-Kataloges, die Preise gelten nur für "absolut perfekte Stücke" (siehe auch [#4]) ist meines Erachtens ein vordergründiges Argument, das natürlich sofort einleuchtet und den Sammler auch auf eine Spur führen soll. Gerade im digitalen Zeitalter sollte es möglich sein, Trends anzuzeigen. Wer also sein Geld in Marken investiert, deren Erlös höher ist als der Katalogpreis, tut nichts Falsches. Die Nachfrage ist hoch, gerade in Corona-Zeiten, wo viele von zu Hause aus am Computer arbeiten und auch mehr Zeit für Ihr Hobby haben.

Liebe Grüße

10Parale
 
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