Thema: Erfahrungen mit Ebay
Vernian Am: 31.01.2021 18:07:06 Gelesen: 57876# 1@  
Möglicherweise liegt dieser Beitrag auch etwas neben dem Thema "Händler klagen", aber thematisch gehört das m.E. auch dazu:

eBay scheint diese eigene "Zahlungsabwicklung" demnächst für alle, also auch Privatanbieter, umsetzen zu wollen - vor ein paar Tagen erhielt ich eine entsprechende Email von eBay, Text-Auszug:

"Private Verkäufer: Wir vereinfachen, wie Sie Ihr Geld erhalten

Die neue Zahlungsabwicklung ist da! eBay wickelt Zahlungen jetzt selbst ab. Egal wie der Artikel bezahlt wird – wir überweisen Ihnen Ihr Geld direkt auf Ihr Bankkonto.

Demnächst wird die neue Zahlungsabwicklung für alle Verkäufer verpflichtend. Wechseln Sie schon jetzt!"

...

Ich habe mir das dann erst mal angeschaut. Es ist ja nicht so, dass eBay dafür, dass es dann selber für einige Zeit ggf. mit dem zu vermittelnden Geld "arbeiten" und ggf. Einnahmen (Zinsen) erzielen kann, dem Kunden dafür ein, wenn nicht wenigsten identische Kostenangebot wie zuvor, doch womöglich sogar günstigeres Kostenangebot unterbreitet. Nein, während der Privatverkäufer bislang 10% Verkaufsgebühr auf den Verkaufspreis an eBay zu zahlen hat, wird mit dem neuen System mal eben noch mehr verlangt: Mit der beworbenen Umstellung erhöht sich nämlich die Verkaufsprovision wie beschrieben:

"Die Verkaufsprovision wird als Prozentsatz des Gesamtbetrags der Transaktion plus EUR 0,35 pro Bestellung berechnet. Die variable Verkaufsprovision beträgt 11% für den Anteil des Gesamtbetrags bis zu einer Höhe von EUR 1.990,00 und 2% für den Anteil des Gesamtbetrags über EUR 1.990,00.

Der Gesamtbetrag der Transaktion ist der gesamte Betrag, den der Käufer zahlt, einschließlich aller Verpackungsgebühren, der Versandkosten des vom Käufer ausgewählten Versandservice, der Mehrwertsteuer und aller anderen anfallenden Gebühren. "

D.h. die bisherige Verkaufsprovision von bisher 10% des reinen Verkaufspreises wird damit auf 11% des Gesamtbetrags PLUS 0,35 € Basisgebühr erhöht.

Nachdem eBay ja schon vor einigen Jahren das Porto mit einpreisen wollte und dies dann wohl wegen großem Protest doch wieder rückgängig gemacht bzw. nicht eingeführt hat (das weiß ich jetzt nicht mehr so genau), wird genau dies jetzt erneut getan. Außerdem übernimmt man pauschal die Paypal-Grundgebühr von 0,35 € und die sonstigen Paypal - oder Kreditkartengebühren werden durch die höhere Verkaufsprovision von 11% gedeckelt. Für den Verkäufer, der überwiegend per Paypal bezahlt wurde möglicherweise sogar die günstigere Variante, wer aber bislang Paypal nicht angeboten hat, für den wird es nun definitiv ähnlich teuer.

Damit wird für Privatverkäufer das "klassische" 1-Euro-Startpreis - Anbieten uninteressant, und damit gerade für den Verkauf von Briefmarken ist das sicherlich nicht unerheblich. Einzelne "billige" Marken anzubieten wird sich da kaum mehr lohnen.

Best

Vernian
 
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