Thema: Erfahrungen mit Ebay
Vernian Am: 01.02.2021 23:27:37 Gelesen: 56730# 34@  
@ wessi1111 [#33]

Hier steigt aber der prozentuale Anteil und es werden noch zusätzliche Dinge einbezogen, das hat nichts mit allgemein steigenden Kosten zu tun.

Bislang nimmt eBay seine 10% und ggf. andere Gebühren ohne dabei die Zahlungsabwicklung vorzunehmen (zumindest für private Verkäufer). Diese bieten vermutlich kaum mal Kreditkartenzahlung an (für die sicherlich auch eine Gebühr anfällt), sondern eben entweder Überweisung oder eben Paypal. Wenn man von der Überweisung absieht entstehen also auch dem privaten Verkäufer zusätzliche Kosten für die Zahlunsgabwicklung. Bei Kreditkarten kenne ich diese nicht, bei Paypal fallen - wie schon in meinem ersten Post erwähnt die gleichen 0,35 € "Festgebühr" - plus 2,49% (Inland und einige weitere europäische Länder, ansonsten zwischen 1,8 und 3,3 %) an, immer bezogen auf den Gesamtbetrag.

D.h. rein auf die Zahlen geguckt erscheint die Zahlungsabwicklung über eBay für all diejenigen, die bislang schon Paypal angeboten haben (und das wird dann auch von fast allen Käufern genutzt), günstiger, und nur für Anbieter, die bislang nur Überweisung als Zahlungsoption hatten wird es teurer.

Stimmt aber so nicht, denn eBay preist ja nun auch den Gesamtbetrag, also auch die Portokosten, mit ein, und das bedeutet also, auch diese werden mit 11% berechnet.

Mal ein Vergleich an Hand eines theoretischen Beispiels:

verkaufter Artikel für 8.- €, Versandkosten 2.- € = Gesamtbetrag 10.-€

Mittels Paypal: 10% (bisherige) eBay-Verkaufsgebühr = 0,80 € + 0,35 € Paypal-Festgebühr plus 2,49% von 10.- €, also 0,25 € = 1,40 € gehen an Gebühren ab.

Mittels Abwicklung durch eBay (neu): 11% von 10.-€ Gesamtsumme = 1,10 € + 0,35 € eBay-Grundgebühr = 1,45 € gehen an Gebühren ab. Also 5 Cent mehr für eBay.

Besonders bei Verkäufen größerer und schwererer Artikel, insbesondere auch ins Ausland, wo die Portokosten dann entsprechend hoch ausfallen, erhöht sich die "Gewinnspanne" von eBay dann signifikant. Bspw. Päckchen Ausland EU kostet 9.-€, während da bei Paypal lediglich etwa 0,23 € Mehrkosten verursacht werden schlägt eBay dann mit seinen vollen 11%, also 0,99 € zu - und das nur für den Versandkostenanteil.

Nun kann man als Verkäufer auch beigehen und die Versandkosten gleich in seinem Angebotspreis mit einpreisen und kostenlosen Versand anbieten - aber da dürften viele Angebote von vorneherein deutlich höhere Start- oder Angebotspreise erhalten. Und einer der psychologischen Kniffe bei eBay ist ja der "auf den ersten Blick günstige Preis", für die Versandkosten muss man ja schon einen zweiten Blick tätigen.

Zusammengefasst: Käufer werden sich auf deutlich höhere Startpreise von Angeboten bei eBay einstellen müssen, weil die Verkäufer deutlich höhere Gebühren berappen müssen.

Ich denke die Attraktivität von eBay sinkt damit für beide Zielgruppen - ob man sich das bei eBay bewusst gemacht hat?

Schönen Abend

Vernian
 
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