Thema: Motiv Landkarten auf Briefmarken und Poststempeln
Altmerker Am: 28.02.2021 20:04:57 Gelesen: 192066# 620@  
Hallo,

es passt wohl nur hierher, auch wenn keine Landkarte zu sehen ist.



Der Gothaer Kartograph Bruno Hassenstein (1839–1902), an den dieser Brief gerichtet ist, gilt als Kapazität auf dem Gebiet der Kartografie. Sein Nachlass, der Arbeitstagebücher, Entwurfszeichnungen, Karten unterschiedlichster Fertigungsstufen, Manuskripte, Kartenkommentare und Arbeitsinstrumente umfasst, erlaubt es, die Produktion und Visualisierung geographischen Wissens nachzuvollziehen. So hieß es in der Einladung zu einer Ausstellung um ihn.

Hassenstein bestimmte, zunächst seit 1854 als Schüler August Petermanns, über ein halbes Jahrhundert die Kartographie des Justus Perthes Verlages mit. Er hatte sich der Kartografie Afrikas gewidmet und die kartographische Technik der Routenkonstruktion zu höchster Vollendung gebracht. Nach dem Tod Petermanns 1878 prägte er vor allem das visuelle Antlitz der Karten von „Petermanns Geographische Mitteilungen“. Wie Petermann stand er hierbei mit bedeutenden Forschern und Entdeckungsreisenden in Verbindung. Hassensteins Japan-Atlas (1885/87) ist einer der ästhetischen Glanzpunkte des Gothaer Kartenstils. Bis heute steht Hassenstein im Schatten der größere Bedeutung erlangenden Gothaer Kartographen. Mit Petermann wirkte er in nahezu symbiotischer Weise zusammen, so dass sein Werk hinter das Petermanns zurücktrat. Nach dem Tod Petermanns galt Hassenstein als der das Werk seines Lehrers fortsetzende Schüler. Er wird vor allem als Mittler- und Übergangsfigur wahrgenommen hin zu der von Paul Langhans und Hermann Haack seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts geprägten Verlagsperiode.

Gruß
Uwe
 
Quelle: www.philaseiten.de
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