Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 27.03.2010 08:35:42 Gelesen: 1298150# 381@  
Im bunten und vielseitigen Reich der Briefmarken

Von Jürgen Neumann

Saarbrücker Zeitung, Homburg (21.03.10) - Diesmal entführen wir unsere Leser bei unserem Kreisrekord in die Welt der Briefmarken. Die erste Marke übrigens stammt aus Großbritannien aus dem Jahre 1840 und heißt One-Penny-Black.

In seinem Reich gibt es Tausende Briefmarken aus der ganzen Welt, wobei aber das Herz des Homburgers bei einer Marke sichtlich höher schlägt. "Die erste und bisher einzige Homburger Briefmarke stammt aus dem Jahr 1958 und wurde damals zum 400-jährigen Stadtjubiläum gedruckt", sagt Gerd Steuer, der als Kaufmann und Händler sein Hobby zum Beruf gemacht hat. In Homburg verkauft und kauft der 51-Jährige Briefmarken, Münzen, Edelmetalle, Kunst und Antiquitäten. "In diesem Juni bin ich 30 Jahre in Homburg", sagt Steuer stolz, und fügt an, dass er seit neuestem auch ein Geschäft in Blieskastel habe. "Leider ist die Homburger Marke Massenware, sie wurde 1,5 Millionen Mal gedruckt", sagt Steuer, der für sich privat am liebsten "Deutschland allgemein" sammelt, aber einen besonderen Hang zu Marken aus der Saar-Region hat. Wie viele Briefmarken er genau besitzt, weiß er eigentlich gar nicht mehr genau; aber: " es sind wohl einige Tausende". Schon im Alter von sechs Jahre begann er mit dem Marken sammeln: "Bei mir war es genau umgekehrt, mein Vater hat erst nach mir angefangen." Zum Sammeln der "Schönheiten mit Zähnen" gehören auch Belege, Karten und Bögen sowie "Bedarfspost". Spannend sei auch das Sammeln von so genannten "Abarten"; dies sind unbeabsichtigte fehlerhafte Marken, die etwa falsche Zahlen, verkehrte Farben oder Schreibfehler haben. Kein gutes Haar lässt Steuer aber an der Post. "Die Postverwaltungen sehen Sammler als Finanzierungsobjekte. Das ist schade." Das Briefmarken-Hobby habe sich in den vergangenen 30 Jahren gewandelt. Die privatisierte Post habe "leider alles verändert". Dazu komme die Euro-Einführung. Mit dessen Einführung "wurden die Marken für ungültig erklärt, dies hat natürlich die Sammler geärgert, weil mit der Euro-Einführung ein Wertigkeitsverlust einherging". Dagegen hätten Marken, insbesondere bis zu den 1960er, sowohl einen ideellen als auch einen monetären Wert. Eigentlich wollten Briefmarkensammler im positivem Sinne nichts anderes als "postfrisch, gestempelt und Viererblocks". Der Geschäftsmann Steuer wäre vom Sortiment her der wahre Kreisrekordler. Doch auf der privaten Ebene hat Roland Münch, wie bereits gemeldet, gesiegt. Doch er wollte sich und seine Sammlung aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich zeigen. Dafür haben wir Verständnis und können, wie auch die Polizei, seine Ängste nachvollziehen. Trotzdem bedanken wir uns für seine Teilnahme.



Der Briefmarken-Experte Gerd Steuer zeigt hier in einem Album auf die "Homburger Marke von 1958". (Foto: SZ/Dauelsberg)

(Quelle: http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/homburg/Im-bunten-und-vielseitigen-Reich-der-Briefmarken;art2802,3232370 )
 
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