Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 20.03.2021 19:25:32 Gelesen: 481228# 2091@  
@ Gernesammler [#2090]

Hallo Rainer,

was ein Absender notierte bei der Reichspost, war uninteressant. Der bekam bei der Aufgabe am Schalter gesagt, wie es aussieht und wie du siehst, hat man sich nicht mal die Mühe gemacht, den offensichtlich unrichtigen Vermerk zu streichen. Unwichtiges braucht man auch nicht zu streichen.

12 Kreuzer war das Franko bis Strasbourg im 1. Gewicht, wie man an beiden Briefen sehen kann. Aber hier galt das halbe Loth, in Frankreich unter 6 g, unter 8 g, unter 10 g usw., und diese Schritte vertrugen sich nicht mit Lothgewichten; daher war der Grenzfrankozwang so sinnvoll, weil jede Postverwaltung ihr eigenes Porto ausrechnen konnte und nicht wahrscheinlich unrichtig taxierte/frankierte Briefe nachzurechnen, zu korrigieren und erst dann weiterleiten musste. Der Weg war bei der Reichspost nicht entscheidend - die hatten feste Tarife von Ort A nach Ort B (C, D, usw.) und oft kosteten Briefen von A nach C mehr, oder weniger Taxe, als zurück. Das hat aber keinen gestört, weil man auch oft das Franko gar nicht erst notierte. Transparenz war zu vermeiden, damit nicht andere Postverwaltungen sehen konnten, was welcher Brief kostete.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1262
https://www.philaseiten.de/beitrag/262454