Thema: Der Telebrief
volkimal Am: 20.03.2021 21:32:25 Gelesen: 2705# 1@  
Hallo zusammen,

in der Reklamebroschüre für den Telebrief vom 01.09.1987 heißt es: „Alles, was sich kopieren läßt, können Sie als Telebrief aufgeben.“ Diesen Glückwunsch schickte mir mein Vater als Telebrief zum 34ten Geburtstag.



Man bekam beim Postamt ein entsprechendes Formular im DIN A4-Format. Auf dieses Formular hat mein Vater den Glückwunsch aufgeklebt (erstes Bild). Beim Postamt in Selm hat man die Felder oben ausgefüllt und den Stempel aufgebracht. Anschließend wurde der Glückwunsch per Telefax nach Gelsenkirchen übermittelt. Das Fax (zweites Bild) hat man in Gelsenkirchen in diesen Umschlag gesteckt und in diesem Fall als Eilbrief zu mir gebracht. Die Option Eilbrief kostete allerdings 3,50 DM extra.





Wie man an den Stempeln sieht, war die Post in dem Fall besonders schnell. Mein Vater hat den Telebrief um 9 Uhr in Selm aufgegeben. Er wurde dann sogar schon eine Stunde früher - um 8 Uhr - in Gelsenkirchen ausgeliefert.



Auf der Rückseite ist zusätzlich aufgedruckt „0839 H“ und „SELM“. Kann das die Uhrzeit 8.39 Uhr sein?



Als Ergänzung und zur Information noch die achtseitige Reklamebroschüre für den Telebrief vom 01.09.1987:





Der Telebrief wurde vermutlich im Jahr 1987 bei der Bundespost eingeführt. Im Postgebührenheft vom 1. Juli 1986 war er noch nicht aufgeführt. Die Broschüre ist vom September 1987. Zu diesem Zeitpunkt konnte man Telebriefe an über 1000 Postämter in Deutschland verschicken. Zusätzlich gab es diesen Dienst in über 50 Ländern weltweit.

Bei Wikipedia steht zum Ende des Telebriefs: „In den meisten Ländern wurde der Telebriefdienst inzwischen als technisch überholt eingestellt, so auch 1999 in Deutschland.“ [1].

Auf Philaseiten habe ich nur einen einzigen Telebrief gefunden. Es ist allerdings nur der Umschlag [2].

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Telebrief
[2] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=140334
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/15608
https://www.philaseiten.de/beitrag/262463