Thema: Definition des Begriffs 'Qualität' bei Briefmarken
Günther Am: 28.03.2010 12:20:23 Gelesen: 19884# 3@  
Ich bin auf die Diskussion „Definition des Begriffs Qualität bei Briefmarken“ gestoßen und frage mich, ob diese EINE Antwort die Einstellung aller Teilnehmer des Forums widerspiegelt.

Richard hat in seinem konzentrierten „Aufmacher“ schon unheimlich viel Wissen um dieses Thema verpackt. Die einzige Antwort war, jeder soll sammeln was er will.

Ich denke, das war gar nicht die Frage, das wurde sogar ausdrücklich bestätigt.

In einer ganzen Reihe von sonstigen Diskussionen wird jedoch immer wieder vom „Wert“ des Gesammelten gesprochen. Das sind, so meine ich, Sammler, die erst mal von ihrem Hobby, wie alle anderen auch, begeistert sind, die jedoch etwas mehr erwarten. Sie sammeln auch, weil sie eine positive Wertentwicklung nicht unbedingt ausschließen wollen. Sie wollen nicht wertloses teuer einkaufen, nicht Opfer billiger Geschäftemacherei werden, suchen einfach Wege.

Ein Mineraloge schippt in seine Sammelvitrinen kaum eimerweise Steine aus seinem Vorgarten, Münzsammler haben klare Qualitätsbeschreibungen und -unterschiede und Sammler von Oldtimern haben sicher keine durchrostete 51er VWs in ihren Remisen stehen.

Qualität ist meiner Meinung nach das Geheimnis allen erfolgreichen Sammelns. Nur, wie definiert man beim Briefmarkensammeln „Qualität“? Gibt es eine grundsätzliche Qualitätsbasis, auf der dann alles Sammeln aufbaut?

Ich behaupte einfach mal, daß Neuheiten-Abonnements zu 99 % Verlustgeschäfte sind. Standardmarken der vergangenen 55 Jahre sind heute bis zu 95 % unter ihrem ehemaligen Postpreis zu bekommen (x-fach höheres Angebot als Nachfrage), für noch gültige erhält man 90 bis 95 %, daß unprüfbar gestempelte Briefmarken wertloser Massenschrott sind und alle Produkte, die speziell für Sammler hergestellt werden (FDC, ETB, Jahrbücher usw.) nie einen Verkaufswert erreichen werden. Katalogpreise sind „HändlerVERkaufspreise“, wären dort „HändlerEINkaufspreise“ vermerkt, würde man überwiegend € 0,00 lesen können.

Gründe für das alles? Es fehlen einfach(ste) Qualitätsmerkmale!

Nachdem ich gerade die aktuelle Diskussion „Dänemark“ gelesen habe, möchte ich lieber noch einmal darauf hinweisen, daß ich nur die anspreche, die sich Gedanken um diese Thema machen (wollen). Ansonsten gilt wirklich: jeder soll so sammeln wie er es für richtig hält. Keine Kritik, nur der egoistische Versuch, selbst einen guten Weg zu gehen.

Ich wünsche einen schönen Restsonntag

Günther
 
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