Thema: China: Befreite Zonen - liberated areas
ligneN Am: 29.03.2010 21:49:31 Gelesen: 8409# 6@  
Hallo,

die liberated areas werden wohl nach und nach in den Michel aufgenommen werden. Teilweise stehen sie ja schon drin (zB NW-China).

Grundsätzlich sind viele dieser Ausgaben sehr selten und waren vor der Marktliberalisierung in China im Ausland (dh bei uns) kaum zu bekommen. Ausnahmen wie Capt. Ehlerding oder Freund Theo aus Fulda bestätigen die Regel.

Ebenso fehlten bis zu den Katalog(en) von Mizuhara in den 70ern und Yangs erstem Katalog 1982 jegliche Art von Recherche. Mizuhara war neben einigen HK-Chinesen der einzige außerhalb der VR, der überhaupt solche Ausgaben kompetent sammeln konnte.

Wo sollte dann der Michel denn seine Vorlagen / Marktdaten her bekommen ?

Das Michel-Prinzip "Marken müssen im Original vorgelegen haben" ist bei vielen Befreite-Gebiete-Raritäten der Jahre bis 1944 (teils auch bis 47) natürlich auch ein Problem!

Grundsätzlich sollte alles, was im Yang-Katalog Liberated Areas oder im VR Handbuch Bd. 4 (Peking 1998) auch im Michel seinen Platz finden können. Bei Stadtpost Tiflis (Rußland) o. ä. war das heutige Fehlen eines Originals bzw. Originalvorlage ja auch kein Hindernis.

Die meisten Ausgaben der befreiten Gebiete stehen ebenso wenig im Scott oder SG, das gilt genauso zB für gewisse Silberdollar Provisorien der Republik 1949. Die Gründe sind keine politischen, wie Doktorstamp vermutet, sondern das Fehlen von Originalvorlagen, Daten, Unterlagen; ist in der Seltenheit begründet.

Zu behaupten, daß 50-60% der "verausgabten Marken von China" nicht im Michel stünden, na ja, das ist reichlich unfair formuliert.

Was fehlt, sind örtliche und oft nur kurze Zeit im Verkehr gewesende Ausgaben. Vorlagen/Unterlagenproblem siehe oben.

Mit dem gleichen Recht könnte man das dem Scott bei "Germany" die Hälfte zu unterschlagen zu unterstellen, nur weil Lokalausgaben/Besetzungen WKII usw. nicht aufführt. Alles nur örtlich gültige Ausgaben (wenns kein Schwindel war), ohne die eine Sammlung Deutsches Reich (oder gar Bund) unvollständig sei - ach was!

Niemand behauptet, daß der Michel bei Übersee ein Spezialkatalog sei. Genau das dann zu beklagen: "das Plattenfehler, Farbtypen, Papiersorten, Abarten, etc. ebenfalls nicht katalogisiert sind, fällt da eigentlich schon nicht mehr wirklich ins Gewicht."

Das fällt auch bei Japan, Korea, Aserbaidschan, Indischen Feudalstaaten, WestOberNiederGabun, Hinterzackistan auch nicht ins Gewicht. Wo mit wenigen Ausnahmen eben auch keine Plattenfehler, Abarten usw. zu finden sind. Sind nicht katalogisiert. Müssen auch nicht.

Wer das ändern will, seine Abarten zur Katalogaufnahme vorlegen.

ligneN
 
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