Thema: Stockflecken auf Marken
AfriKiwi Am: 03.04.2010 03:25:23 Gelesen: 33866# 15@  
@ Schwämmchen² [#14]

Lichtbleiche auf postfrischen Marken - Mit dem Begriff -Lichtbleiche- ist etwas anders zu verstehen !

XI. IADA Congress Vienna 2007 - Helmgard Holle

Untersuchungen zur Lichtbleiche von Druckgraphiken:

Erfahrungen mit einer selbst gebauten Anlage

Innerhalb der letzten 25 Jahre wurde die „historische Lichtbleiche“ von Restauratoren in den USA wieder entdeckt und in modifizierter Form zu einer ernsthaften Alternative zu den traditionellen Bleichmitteln und -verfahren eingesetzt. An der Akademie der bildenden Künste Wien wurde in einem gemeinsamen Projekt des Instituts für Konservierung-Restaurierung und dem Institut für das künstlerische Lehramt die Lichtbleichanlage „Kristall“ gebaut, wobei sowohl die in der Literatur angegebenen als auch jene bei einem Forschungsaufenthalt an der Folger Shakespeare Library in Washington D.C. gewonnenen Erfahrungen genutzt werden konnten. Die Anlage wurde in Edelstahl ausgeführt und durch den Einbau von stufenlos regelbaren Lichtdimmern und einer
elektronischen Zeitschaltuhr weiterentwickelt.

Anhand von drei ausgesuchten Druckgraphiken mit unterschiedlichem Vergilbungsgrad und Stockfleckenbefall wird diese Methode vorgestellt. Bei den ausgewählten Objekten wurden vor der Behandlung die Faserzusammensetzung, die Art der Leimung und der pH-Wert bestimmt. Eine Farbmessung mit dem Spektralphotometer vor und nach dem Bleichbad rundete das Untersuchungsprogramm
ab. Die Lichtbleiche ist eine wässerige Bleichmethode, die nur bei unempfindlichen Techniken, wie z.B. Druckgraphiken, und bei lignin- und aluminiumsulfatfreien Papierarten, die sich durch Licht- und Wassereinwirkung in ihrer Zusammensetzung und ihren Oberflächeneigenschaften nicht verändern, angewendet werden soll. Mit Hilfe von UV-freien Lichtquellen und basisch eingestelltem Wasserbad können gute Bleichergebnisse erzielt werden.

Auch in gesundheitlicher Hinsicht ist es von Vorteil, wenn der Einsatz von giftigen Bleichreagenzien, wie z.B. Natriumborhydrid, minimiert wird oder ganz entfallen kann. Aufgrund der bisherigen positiven Ergebnisse sind weitere Versuchsreihen geplant.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1206
https://www.philaseiten.de/beitrag/26483