Thema: Tschechoslowakei Luftpost 1919 bis 1938
Detlev0405 Am: 25.04.2021 05:40:05 Gelesen: 116132# 254@  
Der heutige Beleg schließt an den Beitrag [#154] an und zeigt einen Brief in der Gegenrichtung Prag – Wien. Während die österreichische Post bei bevorzugter Beförderung per Bahn gegenüber der Luftpost oft einen amtlichen Vermerk auf den Brief aufbrachte, muss man bei Briefen aus der Tschechoslowakei schon genauer hinsehen.



Am 01.11.1934 in Prag 55 um 13 Uhr aufgegeben, sollte der Brief sehr schnell nach Wien befördert werden. Eilpost, Einschreiben und Luftpost – alles was möglich war. Und nein, die Frankatur war keine rein philatelistische sondern entsprach den geltenden Portosätzen bis zum 28.02.1937 . Für Eilpost 5 Kc, Einschreiben 2,50 Kc und der Sondertarif für Österreich von 2 Kc. [1]

Die Luftpostbeförderung kostete 1 Kc. Also gesamtes Porto 10,50 Kc. [2]

Und warum nun trotzdem keine Luftpostbeförderung ? Auf den ersten Blick fällt die CLS Verbindung um 17 Uhr ab Prag auf, Ankunft Wien 18.30 Uhr. [3] Der zweite Blick sollte sich dann aber auf die Gültigkeit des Flugplanes konzentrieren – vom 01.05. - 31.08.1934. Bleibt der Flug am nächsten Tag um 11.40 Uhr ab Prag, um dann gegen 13 Uhr in Wien einzutreffen. Die tschechischen Postbeamten entschieden sich für die Beförderung per Bahn und so war der Brief bereits am 02.11.1934 um 7 Uhr im Telegrafenamt Wien aufgelaufen. Die Zeitersparnis betrug somit einen halben Tag.

Gruß
Detlev

[1] Horka Seite 192, Tabelle 46
[2] Horka Seite 197, Tabelle 48
[3] https://www.timetableimages.com/ttimages/cls/cls3405/cls345-4.jpg
 
Quelle: www.philaseiten.de
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