Thema: BDPh plant Beitragserhöhung um 5 Euro - DBZ streicht Berichterstattung
Christoph 1 Am: 01.05.2021 22:59:46 Gelesen: 8466# 64@  
@ Jürgen Häsler [#62]

Guten Abend Jürgen,

vielen Dank für Deine ausführlichen Schilderungen. Danke auch, dass Du mir dabei hilfst, mein eigenes Bild über den BDPh zu vervollständigen. Dieses Bild entsteht natürlich nicht von gestern auf heute, sondern es formt sich bei mir schon seit einer längeren Zeit. Quasi im Gegenzug für Deine ausführlichen Bemühungen möchte ich Dir nun mal eine Momentaufnahme vom derzeitigen Zustand meines (noch nicht fertigen) Bildes geben.

Vieles, was Du schreibst, bestätigt meine Wahrnehmung:

Beispiel 1: Diskussionen um des Kaisers Bart überlagern oder verdrängen eine strukturell-strategische Auseinandersetzung mit der Zukunftsfähigkeit und Leistungsfähigkeit des Verbandes. Ich kenne das aus einem ganz anderen Zusammenhang als ehemaliger Funktionsträger in einem bundesweit tätigen Verein mit ca. 2000 Mitgliedern. Wenn man als Mitfahrer eines solchen Tankers die Richtung grundsätzlich ändern möchte, dann kann dies zu einem Kampf gegen Windmühlen werden. Und am Ende schafft man den Richtungswechsel nicht und knallt als Mitfahrer mitsamt dem gesamten Tanker gegen die Steilküste.

Beispiel 2: Bestimmte einzelne „Persönlichkeiten“ mit – sagen wir es mal vorsichtig – etwas schwierigen charakterlichen Zügen dominieren die Debatte. Du nennst den Vorsitzenden eines schwäbischen Traditionsvereins und erwähnst auch dessen Spitznamen aus der Grimmschen Märchenwelt. Da erinnere ich mich an episch ausgetragene Diskussionen hier im Forum der philaseiten, wobei mir schon aus der Erinnerung heraus wieder schwindelig wird. Bei der Lektüre dieser Beiträge formte sich seinerzeit ein nicht unerheblicher Teil meines Bildes über den Zustand des BDPh. Du erwähnst weiterhin die Herren G. aus Unterfranken und J. aus Ostfriesland. Deinen Andeutungen entnehme ich, dass es sich bei den Genannten möglicherweise auch um eher schwierige Diskussionspartner handelt… Treffen nun mehrere solcher Personen aufeinander und wollen (jeweils für sich, aber nicht unbedingt gemeinsam) etwas bewegen, dann kann man sich auch mit nur ein wenig Menschenkenntnis ausmalen, wie das endet. Es sei denn, man hat einen guten Moderator, besser: Mediator, an der Seite…

Beispiel 3: Nicht nachvollziehbare Intransparenz schädigt die Außenwahrnehmung. Die Frage der Zugänglichkeit einer Mitgliederliste mag juristisch eine Grauzone sein, aber m.E. müsste der Verband alles daran setzen, einen rechtlich sauberen Weg aus dieser Grauzone zu finden und dabei die Interessen seiner Mitglieder zu wahren. Sprich: Es sollte m.E. eine Menge Zeit und Energie in die Lösung dieses Problems investiert werden, anstatt das Problem einfach zu negieren. Hierzu ein Zitat aus einem alten Tischkalender, den ich neulich beim Aufräumen gefunden habe: „Alle sagten ‚das geht nicht‘. Und dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht.“

Beispiel 4: Dein Kompromissvorschlag für die Beitragserhöhung mag wohldurchdacht sein – er ist aber viel zu komplex. Alleine die Tatsache, dass es solch komplexer Rechenmodelle bedarf, um sich einer Lösung anzunähern, ist wieder ein kleines Puzzlestück in dem sich für mich formenden Gemälde. Und dann sind am Ende trotzdem alle unzufrieden?! Das hört sich für mich nicht nach einer guten Lösung an sondern vielmehr nach einer weiteren Folge des Endlos-Dramas BDPh – quo vadis? Denn wer unzufrieden ist, wird auch keine Ruhe geben.

Ich verfolge diese Debatte interessiert weiter - aber mein Bild ist inzwischen schätzungsweise zu 80% bereits fertig gemalt.

Viele Grüße
Christoph
 
Quelle: www.philaseiten.de
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