Thema: Briefmarken geerbt: Gefühlt 50.000 Marken
DL8AAM Am: 04.05.2021 22:57:19 Gelesen: 4106# 21@  
@ Simone 84

Hi,

ganz generell gesagt, sehen Sammlungen in denen werthaltigere Marken zu finden sind, in aller Regel vollkommen anders aus. Auch die Aufbewahrung. Das dürfte mit fast absoluter Sicherheit eine reine "Spass-Sammlung" sein, wie es vor Jahrzehnten üblich war und wie es sie zu 100.000den gab/gibt (das ist NICHT negativ gemeint, der Hauptzweck des Briefmarkensammeln war und ist einfach nur Hobby, Zeitvertreib, d.h. "Spasshaben"). Diese Art der Alle-Welt-Sammlungen in Einsteckalben ist ein recht sicheres Indiz. Bitte nicht böse sein, aber wenn sich der Sammler etwas werthaltigeres besorgt haben sollte, dann sähe die Sammlung sehr viel strukturierter und auch länder bzw. themenbezogener aus.

Alter: Selbst 150+ Jahre ist auch absolut kein Garant für etwas "Wertiger", selbst damals wurden die Briefmarken in sehr hohen zweistelligen Millionenauflagen herausgegeben. Auch der "Erhaltungszustand" vieler Marken spricht nicht dafür, dass der seinerzeitige Sammler auf Werte gesammelt bzw. auf Werte geachtet hat. Spass war wohl seine Triebfeder und das - wie gesagt - ist für den Sammler auch "gut" so gewesen.

Das ist eine erste Abschätzung (aber nur) auf Grund des optischen Gesamteindrucks. Erwarte also keine handel- bzw. erzielbaren Werte. Was aber nicht zwingend bedeutet, dass da nicht doch zufällig ein "Schätzchen" drin versteckt sein, nur ist die Chance verschwindet gering, 0,000...001 %. Da dort auch ältere Marken enthalten sind, dürfte die Sammlung nicht nur aus dem aktuellen, täglichen "Posteingang" entstanden sein, sondern man wird wohl auch ältere Sammlungen (oder Teile) übernommen haben. Aber sehr wahrscheinlich handelt es sich auch bei diesen um reine "Spasssammlungen".

Ich würde sagen, dass der Wert im Bereich "1x Essengehen" liegen sollte, falls man überhaupt einen Käufer findet. Da mögen vielleicht einige interessante Stücke dabei, aber selbst sowas hat nur Werte im geringen Centbereich. Trotzdem lass mal einen (vertrauenswürdigen) Philatelisten vor Ort persönlich über die Sammlung schauen, nur zur Sicherheit. Der örtliche Philatelistenverein ist ein guter Anlaufpunkt.

Oder nehme die Erbschaft als Anregung, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen, vielleicht kommt ja auch der Spass für Dich vorbei - gibt der Sache eine Chance. Du musst daraus auch nicht gleich eine Wissenschaft machen. ;-)

Beste Grüße
Thomas
 
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